Zusammenfassung
Trotz zahlreicher Studien liegen keine eindeutigen Befunde vor, die eine bedeutsame
Aussage darüber treffen, wie sich der Fußaufsatz durch eine muskuläre Ermüdung verändert.
Bei Untersuchungen mit Laufermüdung kann nicht differenziert werden, welche kinematischen
oder kinetischen Veränderungen ein unmittelbares Ergebnis der lokalen Muskelermüdung
und variierten Geschwindigkeiten darstellen. Ziel der Studie war die Untersuchung
der Wirkung der Fußaufsatztechnik und der lokalen Muskelermüdung der Plantar- und
Dorsalflexoren auf die plantare Druckverteilung sowie ausgewählte kinematische Merkmale
beim Laufen auf dem Laufband. An der Studie nahmen 26 freiwillige Vor- und Rückfußläufer*innen
vergleichbaren Alters und vergleichbarer Körpermasse teil. Jede Gruppe absolvierte
2 Testabläufe mit einem zeitlichen Abstand von 3–7 Tagen. Die kinematische Datenerfassung
erfolgte mithilfe eines 3-dimensionalen Mess- und Analysesystems während des Laufens
auf dem Laufband. Das Ermüdungsprotokoll umfasste einen isometrischen Maximalkrafttest
und einen isokinetischen Ausdauertest. Zur Überprüfung der Unterschiede wurde eine
2-faktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung berechnet. Die Kraftwerte der beiden
Läufer*innengruppen wiesen signifikante Unterschiede bei den Plantarflexoren im Kraftausdauertest
und beim Ermüdungsindex mit im Durchschnitt höheren Werten der Rückfußläufer*innen
sowohl für das linke als auch das rechte Bein. Die Ergebnisse der Kraftwerte überraschen,
denn aufgrund des Vorfußaufsatzes beim regelmäßigen Laufen sollten die Plantarflexoren
dieser Läufer*innengruppe gut trainiert sein. Nach Ermüdung reduzierten sich die Druckmaxima
unter den exponiert belasteten Fußzonen, d.h. unter dem Vorderfuß beim Vorfußaufsatz
und unter der Ferse beim Rückfußaufsatz. Die beiden Läufer*innengruppen differierten
im Fußwinkel bei Foot on mit höheren Werten der Vorfußläufer*innen. Der größere Fußwinkel
der Vorfußläufer*innen verbessert die Schockabsorption und kann so das Verletzungsrisiko
verringern. In einer weiteren Studie sollten gewohnheitsmäßige Barfußläufer*innen
ausgewählt werden.
Abstract
Although numerous studies have been performed, there are no clear findings providing
a meaningful statement about how foot strike changes as a result of muscular fatigue.
In studies on running fatigue, it is not possible to differentiate which kinematic
or kinetic changes are a direct result of local muscle fatigue and varied speeds.
This study aimed to investigate the effect of foot strike technique and localized
muscle fatigue of the plantar and dorsal flexors on plantar pressure distribution
and selected kinematic features of treadmill running. Twenty-six voluntary forefoot
and rearfoot runners of similar age and body mass participated in the study. Each
group completed two tests with a time interval of 3–7 days. The kinematic data was
measured with the help of a three-dimensional measuring and analysis system while
the volunteers ran on the treadmill. The fatigue protocol included an isometric maximal
force test and an isokinetic endurance test. In order to check the differences, a
variance analysis with repeated measurements was used. The strength values of the
two groups of runners showed significant average differences in the plantar flexors
in the endurance test and in the fatigue index for both the left and right legs. The
results of the strength values are surprising because the plantar flexors of this
group of runners should be well-trained due to the forefoot strike during regular
running. In response to fatigue, the pressure maxima decreased under the exposed foot
regions, i.e. under the forefoot at forefoot strike and under the heel at rearfoot
strike. The two groups of runners differed in foot angle at foot-on with higher values
measured in the forefoot runners. The larger foot angle of the forefoot runners improved
shock absorption and can thus reduce the risk of injury.
Schlüsselwörter
lokale Muskelermüdung - Fußaufsatztechnik - kinematische Merkmale
Keywords
local muscle fatigue - foot strike technique - kinematic features