JuKiP - Ihr Fachmagazin für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege 2022; 11(04): 174
DOI: 10.1055/a-1866-8608
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Im interprofessionellen Team den Medikationsprozess optimieren – neuer interprofessioneller Masterstudiengang zur Arzneimitteltherapiesicherheit

Pflegende spielen eine zentrale Rolle im Medikationsprozess und Arzneimittelmanagement von Patienten mit chronischen Erkrankungen, die im Krankenhaus oder in Einrichtungen der ambulanten und stationären Versorgung betreut werden. Somit sind sie aktiv in die Prozesse der Arzneimitteltherapiesicherheit eingebunden und wichtige Ansprechpartner für Patienten und deren Angehörige. Dies geschieht im engen Austausch mit den anderen an der Versorgung beteiligten Professionen bzw. Leistungserbringern. Pflegefachpersonen erachten laut einer Umfrage, die während der Entwicklung des vorliegenden Angebots durchgeführt wurde, die interprofessionelle Kommunikation, AMTS-fördernde Maßnahmen sowie die Auseinandersetzung mit Strukturen im Medikationsprozess und Medikationsfehler als besonders wichtig in einem Studiengang zur Arzneimitteltherapiesicherheit.

Der nun angebotene interprofessionelle weiterbildende Masterstudiengang zur Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) adressiert diese Inhalte und wird ab dem Wintersemester 2022/23 an den Universitäten Bonn in Kooperation mit den Universitäten Heidelberg und Tübingen angeboten. Der zweijährige Studiengang bietet bereits examinierten (Bachelor oder Staatsexamen) Absolventen aus Pflege, Pharmazie, Medizin, Public Health, Risikomanagement und Medizininformatik, die direkt oder indirekt an der Arzneimitteltherapie beteiligt sind, die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zur strukturierten Analyse von Fehlerquellen im Medikationsprozess und bedarfsgerechten Auswahl und Implementierung von Maßnahmen zur Optimierung des Medikationsprozesses auszubauen.

Der Masterstudiengang zielt darauf ab, Pflegefachpersonen im Hinblick auf AMTS strukturell weiterzubilden, da Patientensicherheit längst ein wichtiges und präsentes Thema im Gesundheitswesen ist. Die Studierenden vertiefen im Studiengang ihre bestehenden Kenntnisse in der Arzneimittelversorgung und lernen Techniken der Interaktion und Kommunikation in einem interprofessionellen und interdisziplinären Versorgungsteam. Auf dieser Grundlage können die Absolventen eine strategische Rolle bei der systematischen Vermeidung unerwünschter Ereignisse und Risiken durch die strukturelle Optimierung des Medikationsprozesses spielen.

Das Studium ist modular aufgebaut und wird berufsbegleitend möglich sein. Deshalb finden die meisten Lehrformate digital statt. Pro Semester gibt es allerdings einige verpflichtende Präsenzveranstaltungen. Über Wahlangebote kann das Studium auf individuelle Interessen der Studierenden abgestimmt werden. Dabei wirkt sich die Verzahnung der Kompetenzen der an diesem Studiengang beteiligten Hochschulen besonders förderlich auf die ausgewogene Kombination von Theorie und Praxis aus.

Informationen zum Masterstudiengang finden Sie im Internet unter bit.ly/3O3h04P.



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Article published online:
08 August 2022

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