ZUSAMMENFASSUNG
Die Zentrumshämodialyse ist ein Paradebeispiel für etablierte Interprofessionalität
zwischen Fachpflegenden und Fachärzt*innen. Diese Studie quantifiziert die interprofessionelle
Zusammenarbeit (IPZ) in diesem Setting und vergleicht sie mit anderen Fachbereichen
der Inneren Medizin. Zudem identifiziert sie Faktoren, welche die Interprofessionalität
im Bereich Hämodialyse begünstigen: Die hohe Komplexität medizinischer und psychosozialer
Faktoren auf Seite der Patient*innen kann besser durch die Zusammenarbeit von 2 Berufsgruppen
bewältigt werden. Auf Organisationsseite führt der intensivere Kontakt der Pflegenden
mit den Patient*innen zu einem Wissensvorsprung gegenüber der Ärzteschaft, was das
übliche Gefälle zwischen den beiden Berufsgruppen abschwächt. Die Leistungen beider
Berufsgruppen werden dann pauschal pro Dialyse vergütet, was einer Anerkennung von
IPZ auf Systemebene entspricht. Begünstigend wirken sich auch die Erfüllung psychologischer
Grundbedürfnisse am Arbeitsplatz in diesem Setting aus.