Immer häufiger suchen Paare mit unerfülltem Kinderwunsch Hilfe
und Unterstützung durch Osteopathie. Waren es früher vorwiegend
Frauen, die sich wegen Fertilitätsproblemen behandeln ließen,
sind es in der Zwischenzeit auch zunehmend mehr Männer, die von
Infertilität betroffen sind und sich zusätzliche Hilfe durch die
Osteopathie erhoffen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass, aktuellen
Schätzungen zufolge, in bis zu 50% aller Fälle von
Paaren mit nicht erfülltem Kinderwunsch die Ursache beim Mann zu suchen
ist. Für die osteopathische Behandlung betroffener Männer ist es
essenziell, sich genauestens mit der Anatomie und Physiologie des
männlichen Reproduktionstrakts und mit den möglichen Ursachen
für die Infertilität auseinanderzusetzen.
Abstract
Heutzutage leiden viele Paare an einem unerfüllten Kinderwunsch. Es wird
geschätzt, dass in ca. 50% der Fälle die Ursache beim Mann
zu suchen ist. Die Fertilität des Mannes hat in den letzten Jahrzehnten
deutlich abgenommen. Dafür sind sehr wahrscheinlich multiple Ursachen
verantwortlich: anatomische Ursachen, entzündliche Prozesse, oxidativer und
nitrosativer Stress, aber auch Lifestyle-Faktoren wie Rauchen, vermehrter Konsum von
Alkohol und ein übermäßiger Gebrauch von Mobiltelefonen.
Eine erhöhte skrotale Temperatur, das Tragen falscher Unterwäsche
oder auch die Ernährung können eine Rolle spielen.
Die Rolle der Osteopathie in Bezug auf die männliche Infertilität
ist, bis auf wenige Ausnahmen, wissenschaftlich weitgehend unerforscht. Aber
osteopathische Behandlungen, die befundorientiert sind, können eine
sinnvolle Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung sein.
Keywords
Fertilität - Infertilität - Osteopathie - oxidativer Stress - Kinderwunsch