PSYCH up2date 2023; 17(03): 241-258
DOI: 10.1055/a-1850-5364
Persönlichkeitsstörungen, Impulskontrollstörungen und dissoziative Störungen

Imagery Rescripting

Anja Schaich
,
Eva Fassbinder
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Imagery Rescripting (IR) ist eine wirksame Therapietechnik für die Bearbeitung von belastenden mentalen Bildern. Es gibt unterschiedliche Varianten und Protokolle für verschiedene Störungsbilder. In diesem Beitrag wird die Durchführung nach dem Protokoll von Arntz und Weertmann [1] am Beispiel der posttraumatischen Belastungsstörung vorgestellt und anhand eines Fallbeispiels demonstriert. Außerdem wird ein Überblick zur aktuellen Datenlage gegeben und mögliche Wirkmechanismen werden diskutiert.

Kernaussagen
  • Imagery Rescripting (IR) ist eine wirksame transdiagnostische Therapietechnik zur Bearbeitung von belastenden mentalen Bildern (z.B. Erinnerungen, Albträumen oder unangenehmen Zukunftsvisionen).

  • IR kann als alleinstehende Technik z.B. zur Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung eingesetzt werden, wird aber auch als eine Technik von mehreren in Behandlungsmanuale integriert.

  • Beim IR wird ein belastendes mentales Bild (z.B. eine Erinnerung) durch Imagination in ein hilfreiches, tröstendes, lustiges oder sicheres Bild verwandelt.

  • Ziel des ImRs ist die Veränderung der mit unangenehmen Erinnerungen verknüpften Bedeutung.

  • Bei schwerkranken Patient*innen sollten zunächst die Therapeut*innen die Rolle der Hilfsperson einnehmen und das Rescripting durchführen. In späteren Therapiesitzungen übernehmen Patient*innen selbst in ihrer heutigen Gestalt die Rolle der Hilfsperson.

  • Im Anschluss an das IR sollte ausreichend Zeit für die Nachbearbeitung eingeplant werden.

  • Die Forschung zu den Wirkmechanismen von IR steckt bislang noch in den Kinderschuhen, daher sind künftig weitere Studien hierzu notwendig.



Publication History

Article published online:
08 May 2023

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