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DOI: 10.1055/a-1824-1627
Methoden und Indikatorensets für die Evaluation regionaler sektorverbindender Versorgungsmodelle

In definierten Regionen angesiedelte Versorgungsmodelle sind oftmals dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig mehr als eine Intervention neu in eine komplexe Umwelt eingeführt wird [1]. Die Komplexität der Umwelt ergibt sich unter anderem durch unterschiedliche Akteure, die von Versorgungsmodellen betroffen sein können (z. B. Patient:innen und ihre Angehörigen, niedergelassene Ärzt:innen, Pflegekräfte sowie weitere Gesundheitsberufe, Krankenhäuser, Kostenträger, Kommunen), Unterschiede bei den Zielgruppen der Interventionen, den organisatorischen Rahmenbedingungen oder sozioökonomischen Verhältnissen in den Regionen. Bei eingeschränkter Betrachtung scheitern viele solcher Versorgungsmodelle an vorab zu eng definierten Effektivitätsmaßen. Um den Wert regionaler Versorgungsmodelle umfassend beurteilen zu können und damit die Weichen für die Implementierung und Verstetigung eines regionalen Versorgungskonzepts zu stellen, müssen Evaluationskonzepte entwickelt werden, die Komplexität von Anfang an berücksichtigen. Der Medical Research Council hat im September 2021 eine Überarbeitung seines Konzepts zur Evaluation komplexer Interventionen vorgelegt, das als Richtschnur für die Entwicklung von Evaluationskonzepten für regionale komplexe Versorgungsmodelle dienen kann [2]. Ebenfalls kürzlich hat auf europäischer Ebene das EU-finanzierte ‚Healthcare Performance Intelligence Network‘ Empfehlungen zur Evaluation von integrierten Versorgungsmodellen herausgegeben [3]. Zu einigen der in diesen Publikationen angesprochenen Aspekte wird im folgenden Positionspapier aus Sicht des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung Stellung genommen.
Publication History
Article published online:
08 June 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart,
Germany
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Literatur
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