Zusammenfassung
Ziel Im Zuge der Novellierung des Strahlenschutzrechts kam es zu einer Aktualisierung
von Grenzwerten, welche Auswirkungen auf die uneingeschränkte Freigabe von Reststoffen
nach nuklearmedizinischer Therapie haben können. Zudem gab es in der Vergangenheit
Hinweise auf langlebige Begleitnuklide in 153Sm- und 223Ra-Präparaten. Aus diesem Grund war das Ziel dieser Arbeit, eine Analyse der Radionuklidreinheit
von ausgewählten Therapiepräparaten durchzuführen.
Methode Es wurden 48 Proben von insgesamt 12 verschiedenen Therapiepräparaten untersucht.
Die qualitative und quantitative Bestimmung der Begleitnuklide wurde an einem Halbleiterdetektor
aus hochreinem Germanium (HPGe-Detektor) durchgeführt.
Ergebnis In 90Y-Citrat, 153Sm-Quadramet, 166Ho-QuiremSpheres und 169Er-Erbiumcitrat ließen sich verschiedene Europium-Isotope nachweisen, wobei der größte
Anteil mit 7,0 ppm (152Eu), 8,4 ppm (154Eu) und 2,1 ppm (155Eu) in 153Sm gefunden wurde. Als deutliches Begleitnuklid in 169Er zeigte sich 169Yb (513 ppm). Im Falle von 177Lu-Präparaten zeigte sich ein deutlicher Unterschied im Gehalt von 177mLu (0,8 ppm vs. 0,0024 ppm) für zwei Hersteller. Innerhalb der Nachweisgrenzen konnten
keine Begleitnuklide bei 90Y-Sphären, 223Ra und 225Ac gefunden werden.
Schlussfolgerung Für die gefundenen Begleitnuklide resultiert vielfach eine Überschreitung der Grenzwerte
für die uneingeschränkte Freigabe. Das hat zur Folge, das alternative Freigabeverfahren
(Verlängerung der Abklingdauer, spezifische Freigabe, Freigabe im Einzelfall) oder
eine Abgabe an Landessammelstellen in Erwägung gezogen werden müssen. Zusätzlich sind
technische Verfahren zur Reduktion oder Vermeidung von Begleitnukliden ein möglicher
Lösungsansatz. Konsequenzen für die Strahlenexposition des Patienten konnten ausgeschlossen
werden.
Abstract
Purpose Revisions to German radiation protection laws have resulted in updated limit values,
which could affect the unrestricted release of waste produced by nuclear medicine
therapy. In addition, signs of long-lived concomitant nuclides in 153Sm and 223Ra radiopharmaceuticals have been seen in the past. Therefore, the goal of this article
was to analyze the radionuclidic purity of selected radiopharmaceuticals.
Method 48 samples from 12 different radiopharmaceuticals were examined. A high purity germanium
semiconductor detector (HPGe detector) was used for the qualitative and quantitative
evaluation of concomitant nuclides.
Results Various europium isotopes were identified in 90Y-citrate, 153Sm-Quadramet, 166Ho-QuiremSpheres, and 169Er-erbium citrate, with the greatest amount being found in 153Sm (7.0 ppm (152Eu), 8.4 ppm (154Eu), and 2.1 ppm (155Eu)). 169Yb was the most significant impurity in 169Er (513 ppm). In the case of 177Lu radiopharmaceuticals, there was a significant difference in the 177mLu content (0.8 ppm vs. 0.0024 ppm) between two different manufacturers. No concomitant
nuclides could be found within the detection limits in the case of 90Y spheres, 223Ra, and 225Ac.
Conclusion The limit values for unrestricted release are exceeded manyfold in the case of the
identified concomitant nuclides. As a result, alternative release procedures (extension
of the decay time, specific release, release in the individual case) or transfer to
collection facilities must be considered. Technical methods for reducing or preventing
impurities could also be a possible solution. Consequences for patient radiation exposure
were able to be ruled out.
Schlüsselwörter
Verunreinigung - Radionuklidreinheit - Halbleiterspektrometrie - Freigabe
Keywords
Impurity - radionuclide purity - semiconductor spectrometry - release