Neuroradiologie Scan 2022; 12(01): 32
DOI: 10.1055/a-1748-2437
Aktuell
Entzündung

Cerebrale Venenthrombosen bei COVID-19-Erkrankung

Neben der schweren Lungenschädigung, die eine COVID-19-Infektion nach sich ziehen kann, besteht bei dieser Infektionskrankheit ein besonders hohes Risiko für thrombembolische Ereignisse. Auch cerebrale Venenthrombosen (CVT) kommen bei COVID-19 häufig vor: In einer retrospektiven Auswertung der Bildgebung von 13.500 Patienten, konnten Al-Mufti et al. eine 3-Monats-Inzidenz von 8,8 pro 10.000 Patienten feststellen.

Fazit

Die Inzidenz einer CVT bei COVID-19-Patienten lag in dem hier untersuchten dreimonatigen Beobachtungszeitraum in der Hochzeit der Pandemie (März bis Mai 2020) – gemessen an der jährlichen Inzidenz in der Allgemeinbevölkerung (5 /1 Mio.) – deutlich höher als erwartet. Inzwischen werden in den meisten Kliniken zwar standardmäßig Gerinnungshemmer zur Prävention thrombembolischer Ereignisse bei COVID-19 verabreicht; ob die Antikoagulation allerdings auch CVT-bedingte Schlaganfälle wirksam verhindern kann, bleibt noch abzuwarten.



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Article published online:
24 February 2022

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