Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2022; 9(01): 32
DOI: 10.1055/a-1738-2119
Aktuell
Extremitätenarterien

Klassifikationssystem für angioplastieinduzierte Dissektionen basierend auf einer Delphi-Konsensus-Studie (DISFORM)

Die perkutane transluminale Angioplastie (PTA) ist nach wie vor eine tragende Säule der endovaskulären Therapie für die paVK. Trotz rasanter technologischer Fortschritte bleibt der durch die PTA erreichte luminale Zugewinn fundamental für eine erfolgreiche Revaskularisation der ischämischen unteren Extremität. Der zu Grunde liegende Mechanismus der Ballonangioplastie ist die Dissektion. Obwohl es das Ziel der PTA ist, das Gefäßlumen zu erweitern, können die resultierenden Dissektionen, besonders wenn sie tief, unkontrolliert oder flusslimitierend sind, zu deletären klinischen Konsequenzen wie akutem Verschluss oder Restenose führen. Da Dissektionen femoropoplitealer Arterien nach PTA häufig sind, ist ihre Klassifikation wichtig. Die bislang bestehenden Klassifikationssysteme haben jedoch signifikante Limitationen.

Fazit

Das Experten-Panel legte fest, dass eine signifikante Diameterreduktion, spiralförmige Morphologie, Flussbeeinträchtigung sowie ungünstige Morphologie von Dissektionen (DISFORM) Schlüsseleigenschaften für die Evaluation einer Dissektion nach PTA in femoropoplitealen Arterien sind. Die Kombination dieser Eigenschaften wurde als kritisch für die Beurteilung angesehen, ob eine Dissektion mit hoher Wahrscheinlichkeit zu adversen klinischen Outcomes führt. Den Autoren zufolge bietet DISFORM eine universell anwendbare, allgemeine Sprache zur Beschreibung dieser Dissektionen auf der Basis von morphologischen und pathophysiologischen Charakteristika, eine inkrementale Risiko-Graduierung und einen pragmatischen Behandlungsalgorithmus.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
24. Februar 2022

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