Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2022; 9(01): 48
DOI: 10.1055/a-1738-1970
Aktuell
Management in der Gefäßmedizin

Palliative Optionen bei gebrechlichen CLTI-Patienten sollten bedacht werden

Die chronische Extremitäten bedrohende Ischämie (chronic limb threatening ischemia, CLTI) ist weiterhin eine Hauptursache für Morbidität und Mortalität weltweit. Schätzungen zufolge litten im Jahr 2010 mehr als 200 Millionen Menschen an einer paVK. Die Progressionsrate zur CLTI reicht von 5 % bis 21 % nach fünf Jahren. Die finanzielle Belastung im US-Gesundheitssystem wird auf etwa 10 bis 20 Milliarden US-Dollar geschätzt, dies ist auch ein Resultat der zunehmenden Alterung der Bevölkerung und der globalen Epidemie Diabetes. Trotz zunehmender Prävalenz und Bewusstsein für die CLTI werden immer wieder Patienten in einem Zustand gefäßchirurgisch vorgestellt, in dem jegliche Intervention nicht angeraten scheint.

Fazit

Eine palliative Behandlungsstrategie ist zumindest im Kollektiv der untersuchten US-Veteranen gerechtfertigt. Aufgrund der sehr hohen frühen Mortalität hätte keine Intervention diesen Patienten einen klinischen Benefit gebracht, so schließen die Autoren. Zudem hätten sich beträchtliche Kosten ergeben. Auch die geringe Extremitäten-bezogene Aufnahmerate unterstützt diesen Behandlungspfad. Ein umfassender Ansatz beim Management von CLTI-Patienten sollte auch palliative Behandlungsoptionen beinhalten. Die Autoren geben als Limitationen ihrer Studie das retrospektive Design und die geringe Größe der Kohorte an, außerdem das ausschließlich aus männlichen US-Veteranen bestehende Studienkollektiv.



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Article published online:
24 February 2022

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