MSK – Muskuloskelettale Physiotherapie 2022; 26(01): 13
DOI: 10.1055/a-1720-0670
Forschung kompakt

Zusammenhang zwischen Schlaf und chronischen Wirbelsäulenschmerzen

Chronische Wirbelsäulenschmerzen, einschließlich Nacken- und Kreuzschmerzen, sind allgegenwärtige Erkrankungen. Schlafstörungen, die die multifunktionale Schutzfunktion des Schlafs für die physiologische Homöostase und Wiederherstellung beeinträchtigen, treten bei über 50 % der Patient*innen auf. Die komplexen Prozesse des Schlafs und der chronischen Schmerzen scheinen Mechanismen zu haben, die sich überschneiden und so ihre bidirektionale Beziehung erklären könnte.

Mit ihrer systematischen Übersichtsarbeit liefern die Autor*innen ein Update eines älteren Reviews, was den Zusammenhang zwischen dem Auftreten von chronischen Wirbelsäulenschmerzen und Schlafstörungen untersucht. Hierfür werteten sie insgesamt 27 Studien (6 Kohorten-, 5 Fall-Kontroll- und 16 Querschnittstudien) aus.

Die Ergebnisse zeigen, dass es schwache bis mäßige Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Schlaf und Wirbelsäulenschmerzen gibt. Schlafstörungen scheinen ein stärkerer Prädiktor für die Entwicklung von Rückenschmerzen zu sein als andersherum. Die Behandlung der Schlafprobleme bei Menschen mit chronischen Rückenschmerzen ist daher eine notwendige Ergänzung der Therapie, um ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen.

Arne Vielitz



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Article published online:
14 February 2022

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