Wer von uns hat diese Aussage nicht schonmal gehört? Vor etwa 4 Wochen wurde eine
neue Diabetes-DiGA in Deutschland auf den Markt gebracht. Der Name dieser DiGA ist
„HelloBetter“. „HelloBetter“ ist zugelassen als Diabetes-DiGA, ist aber eigentlich
eine DiGA, die ein kluges und fokussiertes Programm zur Therapie der Depression bei
Diabetes mellitus anbietet. Aus diesem Grund ist das Nicht-Vorliegen einer Depression
auch ein Ausschlusskriterium für die Anwendung von „HelloBetter“. Allerdings sind
depressive Beschwerden, Traurigkeit, Interessenverlust, Antriebslosigkeit ausreichend,
die DiGA zu verschreiben. Im ersten Moment waren wir überrascht. Im zweiten Moment
müssen wir eigentlich dankbar sein, dass es jemanden im Diabetes-Sektor gibt, der
die Frage Depression bei Diabetes in den Vordergrund stellt, denn wir tun es häufig
nicht. Wir wissen alle, dass bis zu 50 % unserer Typ-2-Diabetes-Patienten depressiv
sind oder zumindest eine depressive Stimmungslage hat. In den allermeisten Fällen
ignorieren wir das oder reagieren in der Diskussion mit Kollegen so ähnlich wie die
Überschrift dieses Editorials formuliert ist. Es ist aber ein brisantes Problem und
es ist ein Problem, für das eine klare Versorgungslücke existiert.