PiD - Psychotherapie im Dialog 2022; 23(04): 96-101
DOI: 10.1055/a-1711-8637
Ein Fall – Verschiedene Perspektiven

Fallbericht schwere organisierte rituelle Gewalt

„Hinaustreten ans Licht“ [ 1 ]
Martina Rudolph
,
Harald Schickedanz
,
Daniel Dietrich
,
Fabian Wilmers

Aufgewachsen ohne jeglichen Kontakt zu Gleichaltrigen, wusste sie nicht, dass etwas ungewöhnlich war in ihrem Leben. Jahrelang ignorierte sie Zeitlücken und Verletzungen an ihrem Körper. Die Vergewaltigungen durch den Vater, den Hass und die Schläge der Mutter übernahmen andere Persönlichkeitsanteile für sie, ebenso wie die unter Folter erlernten Konditionierungen und die enge Bindung an den Kult, in den sie hineingeboren war. Als Frau L. die Folgen der Gewalt nicht mehr ausreichend abspalten konnte, dekompensierte sie mit einer schweren Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und Dissoziativen Identitätsstörung (DIS).

Fußnote

1 Unter diesem Titel schreibt die Betroffene selbst von ihren Erfahrungen in einer Ausgabe von „Stimmen der Zeit“ (Herder Verlag). Der hier verwendete Name Frau L. ist ebenso ein Pseudonym wie die im Text genannten Namen von Persönlichkeitsanteilen.




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Article published online:
17 November 2022

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