Aktuelle Kardiologie 2022; 11(02): 142-146
DOI: 10.1055/a-1693-2139
Kurzübersicht

Struktur- und Qualitätsempfehlungen zur invasiven Behandlung der extrakraniellen Karotisstenose

Structure and Quality of Care Recommendations for Treatment of Extracranial Carotid Artery Stenosis
Martin Storck
1   Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie, Städtisches Klinikum Karlsruhe gGmbH, Karlsruhe, Deutschland
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Zusammenfassung

Die Versorgungsqualität bei Eingriffen an der extrakraniellen A. carotis wird von der Expertise des Operateurs, indirekt somit auch von Mindestmengen und außerdem von Strukturmerkmalen der behandelnden Einrichtungen beeinflusst. In einer kurzen Übersicht werden aktuelle Analysen aus dem Bereich der Versorgungsforschung sowie die aktuellen Leitlinien-Empfehlungen dargelegt. Die Mindestmenge von 20 Eingriffen pro Jahr bei Operationen (CEA) und 10 Eingriffen bei Stentangioplastien (CAS) sollte nach derzeitiger Empfehlung nicht unterschritten werden. Eine 24-Stunden-Verfügbarkeit von Fachärzten sowie der Bildgebungsverfahren (CT, MRA) wird empfohlen, optimalerweise auch eine organisierte enge Kooperation mit Neuro-Interventionalisten sowie einer Stroke Unit.

Abstract

The quality of care regarding procedures involving the extracranial carotid artery is influenced by the expertise of the operator, but also by hospital volume and further structural factors of the hospital. This short survey summarizes current literature of healthcare research and current guideline recommendations. A minimum number of 20 procedures per year for conventional surgery (CEA) and 10 procedures for carotid stenting (CAS) is recommended. 24 h availability of a vascular specialist, as well as for CT and MRA is also recommended, with 24 h access to a neuro-interventionalist and a stroke unit.

Was ist wichtig?

Operative und interventionelle Eingriffe an der A. carotis erfolgen aus prophylaktischer oder therapeutischer Intention zur Vermeidung eines drohenden oder weiteren Schlaganfalls. Die Komplikationsraten hängen von der Fallzahl des Krankenhauses sowie der Expertise des Operateurs ab, aber auch von strukturellen und organisatorischen Faktoren. Die aktuellen Leitlinien-Empfehlungen beinhalten daher neben Mindestmengen auch das Vorhalten einer 24-Stunden-Verfügbarkeit von Fachärzten, Bildgebungen und Zugang zu einer Stroke Unit mit der Möglichkeit einer Neuro-Intervention im Falle von Komplikationen.



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Article published online:
12 April 2022

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