Unter dem Begriff „depressive Störungen“ werden
unterschiedliche Erkrankungen zusammengefasst, die alle mit charakteristischen
Störungen der Stimmung – daher Gemütserkrankung –
einhergehen. Depressive Störungen sind häufig, betreffen im Laufe
des Lebens bis zu 20% der Menschen und dabei Frauen häufiger als
Männer. Sie sind für die Patienten qualvoll und, nach
Einschätzung der WHO, von allen erfassten Krankheiten die am schwersten
beeinträchtigenden [1]. Sie werden immer
noch zu selten erkannt und, falls die Diagnose gestellt wird, oft unzureichend
behandelt. Ein Grundwissen darüber gehört zu den wichtigsten
ärztlichen Kompetenzen. Der Schwerpunkt dieses Artikels liegt daher auf der
Diagnostik depressiver Syndrome; Aspekte der Entstehung und Therapie werden knapp
zusammengefasst.