CC BY-NC-ND 4.0 · Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(04): 384-391
DOI: 10.1055/a-1687-9584
GebFra Science
Statement/Stellungnahme

Empfehlungen zur Betreuung und Versorgung von weiblichen mutmaßlich Stuprum-Betroffenen

Article in several languages: English | deutsch
Lina Ana Fryszer
1   Gynecology, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
Melanie Büttner
2   Praxis für Sexual-, Psycho- und Traumatherapie, München
,
Saskia Etzold
3   Gewaltschutzambulanz, Charité, Campus Virchow-Klinikum, Berlin
,
Elisabeth Muetzel
4   Institut für Rechtsmedizin, Ludwig-Maximilians-Universität München, München
,
Katharina Rall
5   Department of Obstetrics and Gynaecology, Tübingen University Hospital, Tübingen
,
Julia Schellong
6   Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden
,
Team of authors at Frauennotruf [Womenʼs Emergency Helpline] Frankfurt,
Matthias David
1   Gynecology, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Einleitung In der Bundesrepublik Deutschland erleben laut Prävalenzstudien mindestens 5% aller Frauen in ihrem Leben eine Vergewaltigung. Eine Vergewaltigung hat, individuell unterschiedlich ausgeprägt, gravierende Folgen für die somatische, psychische und psychosoziale Gesundheit Betroffener. Der ärztlichen Versorgung mutmaßlich Stuprum-Betroffener kommt eine besondere Wichtigkeit zu, da diese einerseits den Verarbeitungs- und Heilungsprozess nach einem solchen einschneidenden Ereignis positiv beeinflussen kann und andererseits Ärztinnen und Ärzte in diesem Zusammenhang die am häufigsten konsultierten professionellen Helferinnen bzw. Helfer sind. Die Erstversorgung nach Stuprum setzt sich aus 3 Anteilen zusammen: der medizinisch-forensischen Untersuchung sowie der medizinischen und psychischen Versorgung. Auf die einzelnen Anteile wird detailliert in der Stellungnahme eingegangen. Ebenfalls werden Empfehlungen zur Nachbetreuung getroffen.

Methoden Es erfolgte eine selektive Literaturrecherche sowie die Erarbeitung eines Konsensus unter repräsentativen Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen in einem mehrstufigen Verfahren.

Ziele Ziel der Stellungnahme ist es, einen Beitrag zur weiteren Verbesserung und Standardisierung der ärztlichen Versorgung mutmaßlich Stuprum-betroffener Frauen zu leisten.



Publication History

Received: 02 November 2021

Accepted: 04 November 2021

Article published online:
05 April 2022

© 2022. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commecial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/)

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany