Mitteilungen der DVG

Hybrid erfolgreich: DVG-Vet-Congress 2021

(Quelle: © DVG)

Vom 18. bis 20. November 2021 fand der DVG-Vet-Congress als Hybridveranstaltung in Berlin sowie digital statt. Drei Tage lang war das Estrel Congress Center in Berlin Schauplatz eines hypermodernen Kongressformats, mit dem die DVG Präsenzfortbildungen in Pandemiezeiten ermöglichte.

Anmeldung, Scannen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Vortragssälen, um die erlaubten Kapazitäten nicht zu überschreiten, und die Anwendung der 2G-Regel trugen zur Sicherheit der Anwesenden vor Ort bei. Die Sessions der 3 größten Tagungen (Kleintiere, Pferde, Rinder) wurden live gestreamt. Die Aufzeichnungen dieser Streams und vertonte PowerPoint-Videos der übrigen Tagungen konnten noch bis zum 12. Dezember 2021 in der Mediathek auf der Landingpage eingesehen werden.

Insgesamt hatten sich über 1500 Teilnehmer für das Präsenzformat entschieden; weitere fast 800 nahmen online teil. Das wegweisende Kongresskonzept war mutig von DVG-Vorstand und -geschäftsführung gewählt und von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anerkannt worden.

Festvortrag: Versöhnung von Landwirtschaft und Naturschutz

Der Präsident der DVG, Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Kramer (Gießen), und der Kongresspräsident des 67. Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-DVG), Dr. Friedrich Röcken (Schleswig), eröffneten den Kongress und begrüßten die Teilnehmer. Im Anschluss hielt Prof. Dr. Dr. Kai Frölich (Arche Warder) den Festvortrag mit dem Titel „Versöhnung von Landwirtschaft und Naturschutz unter besonderer Berücksichtigung von alten Nutztierrassen“. Prof. Frölich stellte fest, dass diese Versöhnung alternativlos und absolut erforderlich sei, denn der Prozess des Arten- und Biodiversitätsverlusts drohe unumkehrbar zu werden. Zum Gelingen dieser Versöhnung sollten Naturschutzflächen und Flächen mit geringer Bodenfruchtbarkeit durch ganzjährige Beweidung mit robusten Rinder-, Pferde-, Schaf- und Ziegenrassen extensiv genutzt sowie landwirtschaftlich gut nutzbare Flächen mit modernsten Methoden des sogenannten Precision-Farmings intensiv, aber trotzdem achtsam und umweltschonend bewirtschaftet werden.

In einem zweiten Vortrag stellte Prof. Dr. Jürgen Zentek (Berlin) in Vertretung von Prof. Dr. Martin S. Fischer (Jena) die Gesellschaft zur Förderung Kynologischer Forschung (gkf) vor, die seit ihrer Gründung im Jahr 1994 Forschungsprojekte mit einer Gesamtsumme von über 3 Millionen Euro gefördert hat. Dieses Geld stammt aus Mitgliedsbeiträgen und aus Spenden. Prof. Zentek erläuterte, dass Forschungsanträge sowohl von Wissenschaftlern als auch juristischen Personen, wie z. B. Zuchtvereinen, gestellt werden können. Die Ergebnisse der praxisrelevanten Forschungsvorhaben kommen unmittelbar den Hunden und ihren Besitzern zugute.

Schwerpunktthema Qualzucht

Das Schwerpunktthema des 67. Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-DVG) lautete „Zucht- bzw. qualzuchtrelevante Krankheitsdispositionen und Erbkrankheiten. Wo stehen wir heute in Diagnostik, Therapie und Prävention?“ und zog sich als roter Faden durch die Sessions der 3 parallelen Vortragsstränge. In den Vortragsblöcken wurde jeweils aufgezeigt, welchen Anteil die einzelnen Fachgebiete am Thema Qualzucht haben und welche Möglichkeiten es zur Prävention gibt. So widmeten sich die Sessions den Fachgebieten Genetik, Reproduktionsmedizin, Ophthalmologie, Kardiologie, Zahnheilkunde, Ethologie, Pharmakologie, Dermatologie, Endokrinologie, Onkologie, Anästhesie, Neurologie und Urologie. Auch zuchtrelevante Krankheitsdispositionen und Extremzuchten bei Kleinsäugern und Exoten wurden thematisiert. Die Präsenzteilnehmer diskutierten engagiert mit und die Onlineteilnehmer nutzten rege die Chat-Funktion.

Weitere Tagungen

(Quelle: © DVG)

Zahlreiche Fachgruppen führten ihre Jahrestagungen unter dem Dach des DVG-Vet-Congresses durch. Kleintierpraktiker konnten außer am 67. Jahreskongress der DGK-DVG auch an Tagungen zur Chirurgie, zur Anästhesie, zur Tierzahnheilkunde sowie zur Verhaltensmedizin und Bissprävention teilnehmen.

Zudem wurden auch Tagungen zu Pferden, Rindern, Bienen, zur Tierernährung, zu Naturheilverfahren, zur Umwelt- und Tierhygiene, zur Versuchstierkunde, zur Geschichte der Veterinärmedizin sowie zum Themenkomplex Antibiotikaresistenz durchgeführt. Erstmals war zudem die Fachgruppe „Wild-, Zoo- und Gehegetiere“ mit einer Tagung auf dem DVG-Vet-Congress vertreten.

Eine Tagung der Tierärztekammer Berlin für Tierärztinnen und Tierärzte im öffentlichen Dienst sowie Veranstaltungen für Tiermedizinische Fachangestellte ergänzten das Programm.

Am Tag vor Beginn des eigentlichen Kongresses wurden Präsenz-Seminare angeboten.

67. VET-Messe

Ein Highlight des Kongresses war sicherlich die Industrieausstellung, bei der 82 Aussteller ihre Produkte vor Ort präsentierten. Eine großzügige Planung der Messe gestattete den gefahrlosen, lang ersehnten face-to-face-Kontakt. Aber auch auf einer virtuellen Messe konnten sich die Firmen darstellen, eine Option, die 15 Aussteller wahrnahmen.

Die Vet-Messe war unter Pandemiebedingungen konzipiert und Anziehungspunkt für die Teilnehmer. (Quelle: © DVG)

Großes Dankeschön an alle

Ein herzlicher Dank geht an die Referenten und Vorsitzenden, die zahlreichen Technik-Helfer, an alle Teilnehmer und natürlich die Industriepartner, Sponsoren und Aussteller, insbesondere an den Diamant-Sponsor Royal Canin und die Gold-Sponsoren Hill’s Pet Nutrition und Vet-Concept.

Wir danken allen Beteiligten herzlich für die Flexibilität und dafür, dass Sie sich auf das Hybrid-Format eingelassen haben. Das Ergebnis zeigt, dass sich die Mühe gelohnt hat! Der Kongress im kommenden Jahr findet vom 13. bis 15. Oktober statt – in welchem Format werden die kommenden Wochen zeigen.

Bildergalerien finden Sie unter: http://www.dvg-vet-congress.de/

Dr. Marion Selig, DVG-Geschäftsstelle

Publication History

Article published online:
02 March 2022