Rofo 2022; 194(05): 505-514
DOI: 10.1055/a-1682-7377
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Struktur- und Prozessdaten zur radiologischen Bildgebung bei Behandlung schwerstverletzter Patienten – Ergebnisse einer Befragung überregionaler und regionaler TraumaZentren in Deutschland

Article in several languages: English | deutsch
Antonio Ernstberger
1   Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Osnabrücker Zentrum für muskuloskelettale Chirurgie (OZMC), Klinikum Osnabrück GmbH, Osnabrueck, Germany
,
Stefan Ulrich Reske
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Heinrich-Braun-Klinikum gemeinnützige GmbH, Zwickau, Germany
,
Alexandra Brandl
3   Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, Germany
,
Martin Kulla
4   Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Germany
,
Stefan Huber-Wagner
5   Klinik für Unfallchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, Alterstraumatologie, Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall gGmbH, Schwabisch Hall, Germany
,
Daniel Popp
3   Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, Germany
,
Maximilian Kerschbaum
3   Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, Germany
,
Lena Marie Dendl
6   Institute for Diagnostic and Interventional Radiology, Brandenburg Medical School Theodor Fontane, Brandenburg a.d. Havel, Germany
,
Rainer Braunschweig
7   Direktor (em.) der Klinik für Bildgebende Diagnostik und Interventionsradiologie BG-Klinik Bergmannstrost Halle/S., Vorstandsmitglied der AG MSK der DRG, BG Klinikum Bergmannstrost Halle, 10587 Berlin, Germany
,
Andreas G. Schreyer
6   Institute for Diagnostic and Interventional Radiology, Brandenburg Medical School Theodor Fontane, Brandenburg a.d. Havel, Germany
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Ziel Systematische Datenerhebung der Integration der Radiologie sowie von Struktur- und Prozessmerkmalen der primären Diagnostik von schwerstverletzten Patienten in Deutschland.

Material und Methoden Persönliche Kontaktaufnahme mit allen zertifizierten überregionalen (ÜTZ) und regionalen TraumaZentren (RTZ) in Deutschland. Daten zur Infrastruktur, Zusammensetzung des Schockraumteams, Gerätedaten der CT-Scanner und Daten zur Organisation/Durchführung der primären Schwerstverletztendiagnostik wurden mit strukturiertem Fragebogen erfasst.

Ergebnisse Bei einer Teilnehmerquote von 46,9 % (n = 151) aller deutschen TraumaZentren (N = 322) liegt eine solide Datenbasis vor. Bei den Strukturmerkmalen incl. CT-Ausstattung gab es zwischen ÜTZ und RTZ teilweise hochsignifikante Unterschiede: Bei RTZ lag das CT-Gerät in 63,8 % über 50 m vom Schockraum entfernt (ÜTZ 34,2 %). Bei traumatologischen Schockraumaktivierungen war ein Radiologe in 59,5 % der RTZ anwesend (ÜTZ 88,1 %). Ebenfalls hochsignifikant waren die Ergebnisse beim Vergleich der 24-h-Vorhaltung weiterer radiologischer Untersuchungen und Interventionen wie etwa Magnetresonanztomografie (RTZ 44,9 %, ÜTZ 92,8 %) und Angiografie (RTZ 69,2 %, ÜTZ 97,1 %).

Schlussfolgerung Es zeigten sich heterogene Struktur- und Prozessmerkmale der Diagnostik schwerstverletzter Patienten in Deutschland mit hochsignifikanten Unterschieden zwischen ÜTZ und RZT.

Kernaussagen:

  • Erste Studie zur diagnostischen Realität der Radiologie bei Schwerstverletzten in Deutschland. Trotz aller Standardisierung sind deutliche Unterschiede zu verzeichnen.

Zitierweise

  • Ernstberger A, Reske SU, Brandl A et al. Structural and Process Data on Radiological Imaging in the Treatment of Severely Injured Patients – Results of a Survey of Level I and II Trauma Centers in Germany. Fortschr Röntgenstr 2022; 194: 505 – 514

Ergänzendes Material/Supplementary Material



Publication History

Received: 01 February 2021

Accepted: 30 September 2021

Article published online:
15 December 2021

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