ZUSAMMENFASSUNG
Diabetes mellitus (DM) gehört neben Rauchen, arteriellem Hypertonus und Hyperlipoproteinämie
zu den Hauptrisikofaktoren der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK).
Mit zunehmender Diabetesdauer nehmen mikro- und makrovaskuläre Veränderungen zu. Die
finale Komplikation am Bein, sowohl der pAVK als auch des diabetischen Fußsyndroms
(DFS) ist die Ober- oder Unterschenkelamputation (Majoramputation). Eine pAVK erhöht
das Risiko einer Wundheilungsstörung, Infektion und Amputation. Bei Patienten mit
DM wird daher die regelmäßige Erhebung des Gefäßstatus empfohlen. Absolut notwendig
ist sie bei allen Patienten mit DFS. Die wichtigste Untersuchung ist die farbkodierte
Duplexsonografie (FKDS) der Beinarterien. Zu den klinischen Zeichen der Polyneuropathie
(PNP) gehören Muskelatrophien und Hyperkeratosen. Häufig liegt bei DFS-Patienten mit
Fußulzera eine reduzierte oder fehlende Schmerzempfindung (Nozizeption) vor. Bei Patienten
mit DM und pAVK steht neben der Therapie vaskulärer Risikofaktoren und Begleiterkrankungen
die Verbesserung des peripheren Blutflusses bei symptomatischen Patienten im Vordergrund.
Bei Vorliegen eines DFS sind die Infektbekämpfung, Druckentlastung und Revaskularisation
Hauptsäulen der Therapie. Die Nachsorge umfasst die Stoffwechselkontrolle, die regelmäßige
Durchblutungskontrolle sowie die protektive podologische Behandlung und stadiengerechte
Schuhversorgung. Entscheidend ist die interdisziplinäre Betreuung von DFS-Patienten
mit spezialisierter Versorgung in geteilter Verantwortung („shared care“).