Zusammenfassung
Einleitung Die Induratio penis plastica (IPP) ist eine erworbene chronische Erkrankung der Tunica
albuginea und/oder des Septums der Corpora cavernosa, die zu Deformitäten und Verkrümmungen
des Penis führen und die Sexualität der Betroffenen stark beeinträchtigen kann. Darüber
hinaus kann die IPP bei den betroffenen Patienten zu emotionalen Problemen und zu
Beziehungsproblemen führen.
Forschungsziele Die vorliegende Übersichtsarbeit gibt einen Überblick über die konservativen und
chirurgischen Therapieoptionen der IPP, geht detailliert auf die psychischen Besonderheiten
und Probleme der Betroffenen ein und stellt mögliche psycho- und sexualtherapeutische
Interventionen dar.
Methoden Es handelt sich um eine nicht-systematische narrative Übersichtsarbeit. Mithilfe
einer Pubmed-Datenbankanalyse wurden Original- und Übersichtsarbeiten zur IPP identifiziert
und im Hinblick auf Methodik und Ergebnisse ausgewertet. Überlegungen zur interdisziplinären
Integration einer unterstützenden Psychotherapie werden angestellt.
Ergebnisse Die konservative und die chirurgische Therapie stellen keine kausale, sondern eine
symptomatische Behandlung dar. Die Effektivität der konservativen Therapie ist eingeschränkt.
Die chirurgische Therapie stellt den Goldstandard zur Behandlung der schweren IPP
dar, kann aber Nebenwirkungen wie erektile Dysfunktion und Längenverlust des Penis
zur Folge haben. Die IPP führt häufig zu psychischen Belastungen, die im Rahmen einer
interdisziplinär integrierten Psychotherapie adressiert werden sollten. Ein entsprechend
kombiniertes Vorgehen wird vorgeschlagen.
Schlussfolgerung Um die Erwartungen an die konservative und chirurgische Therapie nicht zu überhöhen,
müssen die Patienten über die Möglichkeiten und Limitationen realistisch und ausführlich
aufgeklärt werden. Die psychischen Spezifika und Belastungen sollten bei der Therapie
der IPP interdisziplinär integriert berücksichtigt werden.
Abstract
Introduction Peyronie’s disease (PD) is a chronic connective tissue disorder of the tunica albuginea
and/or septum of the corpora cavernosa of the penis, and may cause penile length loss
as well as deformity and curvature of the penis. Thus, PD patients may suffer from
severe impairment of sexual activity. In addition, PD patients may have emotional
stress and relationship problems.
Objectives Our aim was to review the efficacy and limitations of non-surgical and surgical therapy
of PD, to evaluate in detail psychological and relationship problems in PD patients,
and to discuss feasible psychological interventions, and the potential role of sexual
therapy and psychotherapy in PD patients.
Methods We performed a non-systematic Pubmed literature search to identify and to evaluate
original and review articles regarding PD.
Results Neither non-surgical nor surgical therapies represent causative treatment, but are
rather treatment options for symptoms. The efficacy of non-surgical therapies is limited.
Surgical therapy represents the gold standard treatment in patients with severe PD,
but possible complications include erectile dysfunction and loss of penile length.
PD may cause psychological distress and relationship problems. In addition, PD patients
may suffer from depression and anxiety.
Conclusion Thorough patient counseling regarding efficacy and limitations of non-surgical and
surgical therapies is necessary in order to set realistic patient expectations. It
is also important to consider psychological problems when treating patients with PD.
Schlüsselwörter
Depression - erektile Dysfunktion - Induratio penis plastica - Morbus Peyronie - Sexualtherapie
Key words
depression - erectile dysfunction - Peyronie’s disease - sexual therapy