PSYCH up2date 2022; 16(03): 190-195
DOI: 10.1055/a-1673-8792
SOP/Arbeitsablauf

SOP Absetzen von Antidepressiva

Tom Bschor
1   Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Deutschland
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Anna Maria Kleemann
1   Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Deutschland
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In den letzten Jahren hat sich ein zunehmendes Problembewusstsein für die Schwierigkeiten beim Absetzen von Antidepressiva entwickelt. Da das Absetzen zu Absetzsymptomen, Rebound und Rezidiven führen kann, ist ein erhöhter Informationsbedarf bei Ärztinnen und Ärzten sichtbar geworden.

Fazit

Durch das Absetzen eines Antidepressivums kann es zu Absetzsymptomen, Rezidiv oder Rebound kommen. Langsames Ausschleichen sowie eine kleinschrittige Reduktion im Niedrigdosisbereich verringern das Risiko. Auch wenn ein akuter Nutzen erhofft werden kann (Behandlung der akuten Episode), sollte die Gefahr eines langfristigen Schadens (mögliche iatrogene Chronifizierung der Depression und Erfordernis einer Dauermedikation) bedacht werden. Diese Abwägung ist vor allem bei leichten und mittelgradigen Depressionen, bei denen eine Medikation nicht zwingend indiziert ist, zu berücksichtigen.



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Article published online:
17 May 2022

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