Geriatrie up2date 2022; 04(01): 41-55
DOI: 10.1055/a-1673-8201
Dermatologie, Augenheilkunde, HNO

Interdisziplinäres Vorgehen in Diagnostik und Therapie des Ulcus cruris

Cornelia Erfurt-Berge
1   Hautklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
Regina Renner
› Institutsangaben

Eine chronische Wunde am Unterschenkel ist in der dermatologischen Ambulanz ein häufig gesehenes Krankheitsbild. Dennoch stellen Diagnostik und Therapie eine Herausforderung dar, denn es sind nicht nur die vaskulären, sondern auch die selteneren Differenzialdiagnosen, die es frühzeitig zu erkennen und kausal zu therapieren gilt, wobei der Dermatologe oft erster konsiliarischer Ansprechpartner anderer Fachdisziplinen ist.

Kernaussagen
  • Die Diagnostik des Ulcus cruris sollte frühzeitig und strukturiert mittels Anamnese, klinischer Untersuchung, bakteriologischem Abstrich und Gefäßdiagnostik erfolgen.

  • Etwa 10–20% der Ulcera crurum sind durch seltenere Erkrankungen bedingt.

  • Ulzerierende Hauttumoren können als gefäßbedingte Wunde fehlgedeutet werden. Dies kann zu einer Verschlechterung der Gesamtprognose des Patienten führen.

  • Bei Vorliegen einer rheumatoiden Arthritis oder anderer entzündlicher Grunderkrankungen sollte an ein Pyoderma gangraenosum gedacht werden.

  • Eine positive Reiseanamnese in entsprechende Endemiegebiete kann bei ungewöhnlicher Lokalisation der Ulzeration oder jungem Alter des Patienten hinweisend auf eine Leishmaniose sein.

  • Eine interdisziplinäre Falldiskussion bei Patienten mit komplizierten oder unklaren Wunden ist zur Erarbeitung eines individuellen Behandlungskonzeptes empfohlen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
26. Januar 2022

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