Neuroradiologie Scan 2022; 12(03): 164-167
DOI: 10.1055/a-1673-0929
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Poster Neuroradiologie Scan 3-2022

 
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Abbildung 1: Sinus pericranii Vorstellung eines 6 Monate alten Jungen mit einer klinisch auffälligen subkutanen, rechts-parietalen Gefäßzeichnung und Schwellung am Okziput. Sonografisch zeigte sich korrespondierend hierzu ein ektatisches subkutanes Venenkonvolut mit Verbindung zum Sinus sagittalis superior. In der farbkodierten Duplexsonografie (FKDS) waren die Venen frei perfundiert. Es ließ sich eine venöse Drainage vom Sinus sagittalis superior zu den dilatierten extrakraniellen Venen abgrenzen (a, b). Bei sonografischem Verdacht auf das Vorliegen eines Sinus pericranii und zum Ausschluss weiterer intrakranieller venöser Malformationen erfolgte eine ergänzende kraniale MRT. Diese bestätigte die sonografisch vorbeschriebene venovenöse Malformation, sowie die erweiterten subkutanen Venen hochparietal rechts (c) und zeigte zudem einen nur schmächtig konfigurierten Sinus sagittalis superior im hinteren Drittel und einen dysplastisch konfigurierten Sinus transversus links (d–f), sodass zusammenfassend eine anteilige venöse Drainage der intrakraniellen Blutleiter über die extrakraniellen Venen verifiziert und die Verdachtsdiagnose eines Sinus pericranii bestätigt werden konnte. a, b FDKS mit Nachweis einer venovenösen Malformation (a, Stern) zwischen dem Sinus sagittalis superior und erweiterten extrakraniellen Venen (b, Pfeil). c Koronare FLAIR-Sequenz mit Bestätigung dilatierter subkutaner Venen hochparietal rechts (Pfeile). d–f Venöse Phasenkontrastangiografie (PCA) mit Darstellung der extrakraniellen venösen Gefäßerweiterungen (d u. f, Pfeile) sowie des nur schmächtig konfigurierten Sinus sagittalis superior im hinteren Drittel und des hypoplastischen Sinus transversus links (e u. f, gestrichelte Pfeile). [Autoren: Dr. Friederike Gärtner, Dr. Joe-Iven Watkinson, Dr. Patrick Langguth, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie]
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Abbildung 2: Vena-Galeni-Malformation Vorstellung eines 23-jährigen Patienten mit einer bekannten Galeni- Malformation, nach Hoffmann Typ 2, und einer seit 6 Monaten zunehmenden Hemisymptomatik links, einschließlich einer progredienten Spastik des linken Arms. Kopfschmerzen und Übelkeit wurden verneint. In der MRT-Bildgebung (a–d) imponiert eine große AV-Malformation mit Hauptzufluss über die linke A. choroidea posterior und die linke A. cerebri posterior, mit Erweiterung der V. Galeni bis 4,2 × 4,7cm. Im Rahmen dieser Erweiterung besteht ein deutlicher raumfordernder Aspekt, u.a. mit einer konsekutiven Bedrängung und Verlegung des Hirnstamms sowie Stenose des Aquädukts und hierdurch bedingtem chronischen Liquoraufstau. In der anschließenden Panangiografie (e–h) imponiert ein ausgeprägtes Shuntvolumen über die Galeni-Malformation, mit ebenso deutlich ektatischen Halsgefäßen. a Axiale T2w Sequenz mit einer deutlich distendierten Vena Galeni (Stern) und hier abgrenzbarem Flow Void. b–c Nach KM-Gabe ist hierzu eine homogene Kontrastierung der V. Galeni (b) abzugrenzen, eindrucksvoll auch in der MIP (c), sowie ein kräftiges Shuntvolumen mit deutlich elongierten Halsgefäßen in der dynamischen MRT-Angiografie (d). e–h Angiografische Darstellung der Karotis- und Vertebralarterien beidseits, mit Bestätigung eines kräftigen Shuntvolumens über die AV-Malformation. [Autoren: Dr. Patrick Langguth, Dr. Nils Marencke, Dr. Joe-Iven Watkinson, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie]


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Article published online:
02 August 2022

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