intensiv 2022; 30(01): 50-53
DOI: 10.1055/a-1669-6370
DGF-Mitteilungen

Die Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e. V. informiert

Susann Gebhardt
,
Dominik Zergiebel

Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

willkommen in 2022! Die neue Jahreszahl wird schon zur Gewohnheit, langsam schleicht sich nach den Feiertagen und dem Jahreswechsel wieder die Normalität in unser Leben. Nicht wenige haben sich zum Jahreswechsel etwas Positives vorgenommen, zum Beispiel auf etwas zu verzichten, eventuell auf Süßigkeiten oder Chips, oder etwas mehr zu machen, vielleicht Sport, oder mehr Zeit mit den Angehörigen oder Freunden zu verbringen oder eine andere Veränderung unseres Lebens. Nicht alles wird durchgehalten werden – es ist schwieriger, alte Gewohnheiten zu verändern, als Kinder zu erziehen, war ein Spruch meiner altersweisen Oma.

Verändern sich die Bedingungen für gute Pflege? Das wird eine Frage, die viele Jahre immer wieder mit einem klaren Nein beantwortet werden musste. Die Vorzeichen stehen gut, die Pflege ist systemrelevant, die Wertschätzung in der Bevölkerung auf einem Langzeithoch. Doch die Politik ist ein Nadelöhr, ebenso wie die Finanzen, die eigene Vorteilshaltung mancher Regional- und Parteipolitiker und eine Pflege, die in ihrem Gros apolitisch oder nicht Mitglied in Fachgesellschaften oder Verbänden wie unserer DGF ist.

Wir sind euch allen, unseren vielen Mitgliedern, dankbar: Durch unsere Stärke und unsere fachlichen Ressourcen können wir die vielen Anfragen aus der AWMF für eine Leitlinienarbeit positiv beantworten, Kolleginnen und Kollegen auch die Fahrt zu Konsensuskonferenzen und dem notwendigen Austausch refinanzieren oder Kongresse organisieren, in deren Umfeld der wichtige Austausch und das gemeinsame Zusammenkommen erst möglich sind und aus denen dann wieder wichtige Ideen und Gedanken entstehen. Und wir können unsere Stimme in der Politik, in den Landespflegeräten, den Gremien und Institutionen zu Gehör bringen. Die Politik braucht unsere Stimme, fachlich, kompetent und unseren Patienten zugewandt.

Darum setzen wir uns in Nordrhein-Westfalen mit einer Liste für eine Teilnahme an der Pflegekammerwahl ein, wir wollen unsere Stimme in dieser Institution für die Fachpflege, ihre Würdigung, ihre Existenzberechtigung und die Umsetzung einer guten Weiterbildungsordnung erheben – bitte unterstützen Sie alle diese Kolleginnen und Kollegen. Gleiches werden wir in Baden-Württemberg und allen anderen Bundesländern tun – eine starke Stimme ist wichtig für die Fachpflege, für die Patienten und für uns Pflegende.

Es ist viel zu tun, packen wir es an!

Herzlichst Ihre

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Susann Gebhardt
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Dominik Zergiebel


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Article published online:
03 January 2022

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