MSK – Muskuloskelettale Physiotherapie 2021; 25(05): 218
DOI: 10.1055/a-1665-8870
Forschung kompakt

Besseres Ergebnis bei mehr Therapieeinheiten?

Rezensent(en):
Arne Vielitz

In einer vorangegangenen Studie wurden Patient(inn)en mit einem subakromialen Schmerzsyndrom nach dem Zufallsprinzip entweder einer Kortikosteroid-Injektion oder einer Behandlung aus Manuelle Therapie plus Übungen zugeteilt. Hier erzielten beide Gruppen ähnlich gute Verbesserung.

Bei einer Sekundäranalyse der Studiendaten ermittelten die Forscherinnen und Forscher nun, ob je nach Gruppe eine höhere Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung zu größeren Veränderungen bei Schmerzen und Behinderungen geführt hatte. Für die Neuberechnung wurden die Daten der gesamten Kohorte (beide Interventionen) zusammengefasst und dann anhand des Responder-Typs neu in 2 Gruppen klassifiziert (hohe vs. niedrige Veränderung beim Shoulder Pain and Disability Index (SPADI)).

Das Autorenteam schlussfolgerte, dass weder die Anzahl der Besuche noch die für die Behandlung aufgewendeten Kosten bessere Ergebnisse nach einem Jahr vorhersagten. Unabhängig von der Intervention trägt mehr Therapie demnach nicht unbedingt zu besseren Ergebnissen bei.

Sie gehen von einem theoretischen Plateau aus, ab dem bei beiden Responder-Gruppen eine zusätzliche Therapie womöglich keinen weiteren Nutzen bringt. Auf Grundlage der Studiendaten ist es jedoch schwierig, endgültige und detaillierte Schlussfolgerungen zu optimalen Behandlungen und Dosierungen zu ziehen.

Arne Vielitz



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
14. Dezember 2021

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