Frauenheilkunde up2date 2022; 16(05): 405-421
DOI: 10.1055/a-1661-1504
Gynäkologische Onkologie

Gynäkologische Tumoren in der Radioonkologie: Techniken der Bestrahlung

Claudia Schweizer
,
Vratislav Strnad

Die Strahlentherapie ist eine Grundsäule der Tumortherapie und fester Bestandteil vieler kurativer und palliativer Behandlungen. Als radioonkologische Techniken stehen die perkutane Bestrahlung und die Brachytherapie zur Verfügung. Immer präzisere Bestrahlungsgeräte und Planungssysteme senken die Risiken für Nebenwirkungen für die Patientinnen immer weiter. Im Folgenden werden die Grundlagen der Radioonkologie sowie die häufigsten Anwendungsgebiete in der Gynäkologie dargestellt.

Kernaussagen
  • Eine strahlentherapeutische Behandlung dauert meist mehrere Tage bis Wochen.

  • Beim Zervixkarzinom ist ab Stadium IIB eine definitive Radiochemotherapie indiziert. Eine trimodale Therapie (Resektion, Radiotherapie, Chemotherapie) führt zu deutlich erhöhter Toxizität ohne verbesserte Tumorkontrolle.

  • Beim Endometriumkarzinom ist meist die alleinige postoperative vaginale Brachytherapie ausreichend und sehr gut verträglich.

  • Bei Vulva- und Vaginalkarzinom kann die Radiotherapie/Brachytherapie eine wichtige Alternative zu mutilierenden onkologischen Resektionen darstellen.

  • Auch bei inoperablen Tumoren oder internistisch inoperablen Patientinnen kann die Strahlentherapie oft kurative Therapieoptionen bieten.

  • Patientinnen mit gynäkologischen Tumorerkrankungen sollten grundsätzlich in einer interdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt werden.



Publication History

Article published online:
28 October 2022

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