Die Versorgung mit implantierbaren Hörgeräten stellt einen Bereich mit hohem Entwicklungs-
und Innovationspotenzial dar. Der vorliegende Übersichtsartikel gibt einerseits einen
Überblick über derzeitige Indikationskriterien für die Versorgung mit aktiven Mittelohrimplantaten.
Andererseits werden Zielparameter sowie Ergebnisse nach der Versorgung mit aktiven
Mittelohrimplantaten beleuchtet. Hierbei liegt der Fokus auf audiologischen Ergebnissen
sowie dem vom Patienten bewerteten Gesundheitszustand. Sogenannte „Patient Reported
Outcome Measures“ (PROMs) nehmen mittlerweile auch in der Hörimplantatversorgung einen
festen Stellenwert in der Evaluierung des Versorgungserfolges ein. Bisher ist die
Studienlage sowohl hinsichtlich audiologischer als auch subjektiver Erfolgsparameter
gemessen an den Evidenz-Level-Kriterien nicht befriedigend. Ein bislang fehlender
internationaler Konsens über akzeptierte Outcomeparameter erschwert eine metaanalytische
Aufarbeitung der Ergebnisse immens. In den bislang publizierten Untersuchungen konnte
sowohl für Patienten mit einer Schallempfindungsschwerhörigkeit als auch für Patienten
mit einer Schallleitungs- oder kombinierten Schwerhörigkeit ein besseres Sprachverstehen
mit dem aktiven Mittelohrimplantat im Vergleich zur konventionellen Hörsystemversorgung
ermittelt werden. Aktuelle Analysen zeigen eine signifikante Verbesserung der allgemeinen
sowie der hörspezifischen Lebensqualität nach Versorgung mit einem aktiven Mittelohrimplantat.
Zur Beurteilung des Versorgungserfolges bei Kindern existieren bislang keine validierten,
hörspezifischen Lebensqualitätsmessinstrumente. Insbesondere bei Kindern mit komplexen
Fehlbildungen des äußeren Ohres sowie des Mittelohres zeigen sich audiologisch zufriedenstellende
Ergebnisse, welche zukünftig jedoch durch Lebensqualitätsmessungen untermauert werden
müssen.
Schlüsselwörter
Aktive Mittelohrimplantate - Lebensqualität - Outcomeparameter - Vibroplastik - Soundbridge
- kombinierte Schwerhörigkeit - Hörstörungen - implantierbares Hörgerät