Abstract
Background In addition to widely used basic hygiene measures in school,
school closures are applied to contain SARS-CoV-2 spread, although the effect on
the pandemic is unclear. We proposed a simple approach to disentangle the effect
of school closures from other lockdown measures on the pandemic course based on
publicly available data in Germany.
Methods We used data on the number of SARS-CoV-2 cases from the onset of
the pandemic to 14th April 2021. We compared the proportion of children
(5–14 years old) in all cases prior to the lockdown measures, including
school closure, to that during a ten-week lockdown in Germany. The total number
of paediatric cases occurring during lockdown was compared to the number
expected in absence of school closures. The latter was calculated based on the
actual weekly number of all cases and the pre-lockdown proportion of paediatric
cases.
Results The proportion of children in all cases was 2.3 percentage points
lower at the nadir than the proportion before the lockdown. The estimated total
number of paediatric cases prevented by school closures was estimated at 13,246
amounting to 24% of the expected cases in absence of school
closures.
Conclusion School closure during the winter lockdown reduced the number of
expected SARS-CoV-2 cases in children in absence of school closures. The
contribution of these prevented cases to the total population incidence is
small. These data might provide the basis to model the effect of school closures
in addition to basic hygiene measures on the course of the COVID-19
pandemic.
ZUSAMMENFASSUNG
Hintergrund Schulschließungen werden neben den
herkömmlichen Hygienemaßnahmen (AHA-Regeln) eingesetzt, um die
Verbreitung des Virus SARS-CoV-2 einzudämmen. Der Effekt von
Schulschließungen auf das Pandemiegeschehen ist derzeit noch nicht
ausreichend untersucht. Wir stellen eine einfache Herangehensweise vor, um den
Effekt der Schulschließungen, unabhängig von anderen
Lockdown-Maßnahmen, auf den Pandemieverlauf abzubilden. Die verwendeten
Daten sind in Deutschland öffentlich zugänglich.
Methoden Für
die Untersuchungen verwenden wir die SARS-CoV-2-Fallzahlen ab Pandemiebeginn bis zum
14. April 2021. Wir verglichen die Fälle unter Kindern (5–14 Jahre)
im Verhältnis zu der Gesamtfallzahl vor den Lockdown-Maßnahmen,
einschließlich der Schulschließungen, mit dem Verhältnis
während des zehnwöchigen Lockdowns in Deutschland. Die absolute
Anzahl der pädiatrischen Fälle während des Lockdowns
stellten wir der Anzahl der erwarteten Fälle ohne Schulschließungen
gegenüber. Letzteres berechneten wir auf Basis der tatsächlichen
wöchentlichen Fallzahlen und dem Anteil der pädiatrischen
Fälle vor dem Lockdown.
Ergebnisse Im Vergleich zum Anteil der
pädiatrischen Fälle vor dem Lockdown, verringerte sich dieser
während des Lockdowns am Nadir um 2,3 Prozentpunkte. Die geschätzte
Anzahl der pädiatrischen Fälle, die durch Schulschließungen
verhindert wurden, lag bei 13 246. Dies entspricht 24% der erwarteten
Fälle bei einem Verzicht auf
Schulschließungen.
Schlussfolgerung Schulschließungen während
des Winterlockdowns reduzierten die Anzahl der SARS-CoV-2 Fälle unter den
Kindern. Im Vergleich mit der Gesamtinzidenz konnte nur eine kleine Anzahl der
Fälle verhindert werden. Die Daten können eine Grundlage für
ein Modell zur Ermittlung der Auswirkungen von Schulschließungen, neben den
herkömmlichen Hygienemaßnahmen (AHA-Regeln), auf den Verlauf der
Pandemie darstellen.
Key words
children - SARS-2 - school closure - infection rate
Schlüsselwörter
Kinder - SARS-2 - Schulschließung - Infektionsrate