Frauenheilkunde up2date 2022; 16(04): 289-303
DOI: 10.1055/a-1579-7837
Gynäkologische Onkologie

Histologie B3-Läsion der Brust – was ist zu tun?

Selin Gürgan
,
Anna Katharina Fischer
,
Ines Gruber

Eine B3-Läsion der Brust ist eine benigne Läsion mit unsicherem biologischem Potenzial und ggf. einem Upstaging-Risiko. Die Diagnose erfolgt per Biopsie und ist immer mit der gesamten Bildgebung korreliert zu betrachten. Häufig handelt es sich um Vorläuferläsionen und mehrere Läsionsarten können kombiniert vorkommen, weshalb daran die Therapie zu orientieren ist – und ebenso daran, ob Befunde mit oder ohne Atypien vorliegen.

Kernausssagen
  • Nach der Diagnose eines B3-Befundes per Stanzbiopsie oder VSB sollte immer im Rahmen einer interdisziplinären Konferenz die Korrelation mit der gesamten Bildgebung erfolgen.

  • Die ADH ist eine Vorläuferläsion und aufgrund des Upstaging-Risikos sollte diese per Exzisionsbiopsie komplett entfernt werden.

  • Bei histologischen Befunden mit Atypie ist eine offene Exzision indiziert.

  • Für B3-Läsionen ohne Atypien (< 2 cm) wie Papillom ohne Atypien, FEA und radiäre Narbe stellt die sonografisch gesteuerte VSB mit Komplettentfernung eine gute Alternative zur operativen Entfernung dar.

  • Die weiteren Vorsorgemaßnahmen mit Mammografie nach 12 Monaten sind vor allem bei ADH und Phylloides-Tumor und eine Mammografie nach 24 Monaten bei Papillomen ohne Atypie, FEA und radiärer Narbe bzw. komplex sklerosierender Läsion obligat.



Publication History

Article published online:
29 August 2022

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