Geriatrie up2date 2022; 04(02): 77-89
DOI: 10.1055/a-1561-9335
Weitere Teilgebiete der Inneren Medizin

Schilddrüsenfunktionsstörungen im Alter

Alexander Iwen
1   Medizinische Klinik I & Universitäres Diagnostisches MVZ Lübeck, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck
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Schilddrüsenfunktionsstörungen gehören zu den häufigsten endokrinologischen Krankheitsbildern. Mit zunehmender Lebenserwartung steigt auch die Zahl der betroffenen älteren Patienten. Gleichzeitig sind Veränderungen der Schilddrüsenhormonphysiologie Teil des Alterungsprozesses, sodass Diagnostik und Therapie in Abhängigkeit vom Lebensalter variieren. Der Beitrag beleuchtet die Besonderheiten bei älteren Patienten mit Schilddrüsenfehlfunktionen.

Kernaussagen
  • Der normale Alterungsprozess geht mit physiologischen Veränderungen der TSH-Spiegel einher.

  • Die häufigste Ursache einer latenten Hyperthyreose ist eine zu hohe L-Thyroxin-Dosis.

  • Patienten mit einer latenten Hypothyreose und TSH Spiegeln < 10 mU/l haben keine eindeutig erhöhte Mortalität, Morbidität oder eingeschränkte Lebensqualität.

  • Die Therapie einer latenten Hypothyreose mit nur gering veränderten Werten verbessert die Lebensqualität der Patienten nicht.

  • Patienten mit einer latenten Hypothyreose und einem TSH-Wert > 10 mU/l profitieren von einer L-Thyroxin-Therapie.

  • Eine L-Thyroxin-Überdosierung ist ebenso ungünstig wie eine L-Thyroxin-Unterdosierung.



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Article published online:
19 April 2022

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