Geburtshilfe Frauenheilkd 2021; 81(09): 1000-1004
DOI: 10.1055/a-1539-0671
GebFra Magazin
Geschichte der Gynäkologie

Nur durch die Ovarien ist eine Frau, was sie ist?

Rudolf Virchow (1821–1902) und die Frauenheilkunde
Andreas D. Ebert
,
Ruth Gürtler
,
Matthias David
Preview

Anlässlich des bevorstehenden 200. Geburtstags von Rudolf Virchow am 13. Oktober 2021 wollen wir daran erinnern, dass 2 berühmte Pathologen am Beginn ihrer Karrieren fachlich und persönlich wesentlich von dem Berliner Gynäkologen und Geburtshelfer Carl Wilhelm Mayer (1795–1868) [1] [2] beeinflusst wurden: Benno Reinhardt (1819–1852) und Virchow selbst [3] [4] [5] [6]. Die beiden Freunde zählen zu den Mitbegründern der naturwissenschaftlichen Medizin im 19. Jahrhundert und gaben ab April 1847 das seither existierende „Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medicin“ (heute: „Virchows Archiv – European Journal of Pathology“) heraus. Benno Reinhardt, der früh verstorbene Nachfolger Virchows als Prosektor an der Berliner Charité, war 1847 Assistent von Carl Mayer [7] [8]. Reinhardt und Virchow waren ab 1847 außerordentliche Mitglieder der am 13. Februar 1844 von Mayer und 9 weiteren Berliner Geburtshelfern gegründeten Gesellschaft für Geburtshülfe in Berlin (GGB, seit 1876 GGGB) [2] [9] [10]. Der Status eines außerordentlichen Mitgliedes wurde damals für die beiden Pathologen extra geschaffen [9] [11]. Virchow dankte es den Mitgliedern der GGB mit zahlreichen Vorträgen und Demonstrationen ([Tab. 1]). Das wissenschaftliche Niveau nahm unter dem Einfluss von Mayer und Virchow stetig zu, da die kritische Analyse, die umfassende Literaturübersicht zum Thema oder zum Fallbericht mit anschließender Diskussion der klinischen Konsequenzen zum Schwerpunkt wurden [9] [10] [11].



Publication History

Article published online:
13 September 2021

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