Frauenheilkunde up2date 2022; 16(02): 161-175
DOI: 10.1055/a-1525-3254
Gynäkologische Onkologie

Nichtepitheliale Ovarialmalignome

Patrik Pöschke
,
Matthias W. Beckmann
,
Julius Emons

Ovarialkarzinome sind in der Mehrheit epithelialen Ursprungs. Die nicht epithelialen Typen umfassen seltene Entitäten, die auch junge Frauen im reproduktionsfähigen Alter betreffen können. Ein potenzieller Fertilitätserhalt ist deshalb bei der Therapie zu berücksichtigen. Um die unterschiedlichen Tumorarten zu verstehen und die richtige Therapie einzuleiten, ist die Kenntnis der unterschiedlichen Zelltypen des Ovars sehr wichtig.

Kernaussagen
  • Maligne Ovarialbefunde bilden eine heterogene Gruppe. Epitheliale Tumoren stellen die mit Abstand größte Gruppe.

  • Die 5 häufigsten Tumorentitäten des Ovarialkarzinoms sind das High-grade seröse, klarzellige, endometrioide, Low-grade seröse und muzinöse Ovarialkarzinom.

  • 80% der Granulosazelltumoren werden im Stadium I (FIGO) diagnostiziert.

  • Unter den Patientinnen mit Keimstrangstromatumoren leiden 4 von 5 zum Zeitpunkt der Diagnosestellung unter übermäßiger Östrogen- oder Androgenproduktion.

  • Die häufigsten Keimzelltumoren sind das Dysgerminom, der Dottersacktumor und das reife Teratom.

  • Keimzelltumoren treten in der Regel um das 30. Lebensjahr auf.

  • LGSC und HGSC haben eine unterschiedliche Tumorgenese und bilden 2 unterschiedliche Tumorentitäten ab. Dies zeigt sich auch in den Mutationsmustern der unterschiedlichen Gene.

  • Viele der seltenen Ovarialtumoren treten bei Frauen in reproduktionsfähigem Alter auf, weshalb eine fertilitätserhaltende Maßnahme Teil der Beratung der Patientinnen im Rahmen der Therapieplanung sein sollte.



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Article published online:
11 April 2022

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