Z Orthop Unfall 2023; 161(02): 195-200
DOI: 10.1055/a-1522-9087
Original Article/Originalarbeit

Durchführbarkeit einer digitalen Sprechstunde zur Untersuchung des Schultergelenkes

Article in several languages: English | deutsch
1   Clinic for Orthopaedics and Trauma Surgery, University Hospital Bonn, Germany
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1   Clinic for Orthopaedics and Trauma Surgery, University Hospital Bonn, Germany
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Tom Jansen
1   Clinic for Orthopaedics and Trauma Surgery, University Hospital Bonn, Germany
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Hans Goost
2   Department of Orthopaedics and Trauma Surgery, Krankenhaus Wermelskirchen, Germany
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1   Clinic for Orthopaedics and Trauma Surgery, University Hospital Bonn, Germany
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Christof Burger
1   Clinic for Orthopaedics and Trauma Surgery, University Hospital Bonn, Germany
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Dieter Christian Wirtz
1   Clinic for Orthopaedics and Trauma Surgery, University Hospital Bonn, Germany
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1   Clinic for Orthopaedics and Trauma Surgery, University Hospital Bonn, Germany
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Kristian Welle
1   Clinic for Orthopaedics and Trauma Surgery, University Hospital Bonn, Germany
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Zusammenfassung

Hintergrund In der Coronapandemie ist es zur Vermeidung weiterer Infektionen sowie zur Optimierung des Einsatzes von medizinischem Klinikpersonal erforderlich, neue Wege bei der Ablauforganisation von orthopädischen und unfallchirurgischen Sprechstunden zu gehen. Ein Lösungsansatz ist eine konsequente Digitalisierung und das Angebot von Videosprechstunden. In dieser Arbeit soll die Durchführung von Anamnese und Untersuchung von Patienten mit Schultergelenkspathologien beschrieben und kritisch hinterfragt werden.

Material und Methoden 30 Probanden, die sich mit Pathologien im Bereich des Schultergelenks in einer Hochschulambulanz vorstellten, wurden auf herkömmliche Weise und kontaktlos einer Untersuchung unterzogen. Die gewonnenen Daten von Beweglichkeit, Funktion und Provokationstests beider Untersuchungen wurden verglichen, um Rückschlüsse auf die virtuelle Durchführbarkeit zu ziehen.

Ergebnisse 46% der Probanden litten an einer traumatischen Schulterläsion und 54% an einer degenerativen Erkrankung. Die Bewertung der Beweglichkeit zeigte eine hohe Korrelation (70 – 90%) zwischen beiden Untersuchungen. Herkömmliche Tests für die Evaluierung der Supraspinatussehne, der Infraspinatussehne, der Subscapularissehne und der langen Bizepssehne konnten von mehr als ¾ der Patienten in ihrer kontaktlosen Anpassung angemessen durchgeführt werden, zeigten jedoch geringe bis milde Performance-Werte.

Diskussion Insbesondere bei der Bewertung von Stabilitätskriterien ist die kontaktlose Untersuchung nachteilhaft. Bei der Durchführung von Anamnese und Funktionsprüfung zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen der klassischen Konsultation und einer kontaktlosen Konsultation. Obwohl die digitale Konsultation in Pandemiezeiten eine verbreitete und wertvolle Ergänzung darstellt, kann Sie eine sichere Bewertung und Indikationsstellung durch persönliche Untersuchung nicht ersetzen.



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Article published online:
20 September 2021

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