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DOI: 10.1055/a-1510-3647
Editorial
Sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen,
liebe Leserinnen und Leser,
Sie halten nun das aktuelle Sonderheft der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie anlässlich ihrer 30. Jahrestagung in den Händen. Vermutlich wird dieser Kongress aufgrund der COVID-Pandemie als „Hybrid-Kongress“ stattfinden. Neben den aktuellen Mitteilungen sowie den Abstracts des 30. Kongresses finden Sie verschiedene Originalarbeiten, die seit längerer Zeit auf ihre Publikation warten. Dazu zählt zum einen eine Arbeit über die videothorakoskopischen Möglichkeiten unter Erhaltung der Spontanatmung. Diese als „NI-VATS“ bezeichneten Eingriffe werden in letzter Zeit häufiger diskutiert, wenngleich der aktuelle Stellenwert dieser anästhesiologischen/operativen Technik noch nicht vollständig geklärt ist. Gegenwärtig zeichnet sich ab, dass eventuell für einige Patienten hier Vorteile erreicht werden können.
Eine weitere Arbeit beschäftigt sich mit dem wichtigen Krankheitsbild der deszendierenden nekrotisierenden Mediastinitis. Es wird dabei deutlich, dass insbesondere die Drainagentechnik von entscheidender Bedeutung für den langfristigen Verlauf der Patienten ist. Insofern handelt es sich um eine sehr lesenswerte Untersuchung.
Schließlich findet sich eine Übersichtsarbeit zur roboterassistierten Lungenchirurgie. Minimalinvasive thorakoskopische Eingriffe werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Die Variante einer roboterassistierten Operation ist dabei eine wichtige Komponente, da sie im Gegensatz zur videoassistierten Operation bei bestimmten Operationen, die in den „versteckten“ Arealen des Brustkorbs stattfinden, erhebliche Vorteile bietet. Dies trifft insbesondere auf Zwerchfelleingriffe oder auf Eingriffe im Bereich des vorderen Mediastinums zu. Inwieweit die roboterassistierte Chirurgie langfristig Vorteile gegenüber dem videoassistierten Eingriff im Hinblick auf lungenresezierende Eingriffe haben wird, muss die Zukunft weisen. Die vorliegende Arbeit gibt einen ersten guten Überblick zu den Vor- und Nachteilen der „RATS-Technik“.
Zur CME-Fortbildung finden Sie einen hervorragenden Übersichtsartikel im Hinblick auf das mediastinale Staging, der nicht nur die Optionen der verschiedenen technischen Zugangswege aufzeigt, sondern auch einen entsprechenden „Workflow“ zur strukturierten Durchführung einer suffizienten mediastinalen präoperativen Abklärung.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen und Erkenntnis bei der Durchsicht der Arbeiten und hoffe, dass bald ein vollständiger Präsenzkongress wieder möglich sein wird.
Für heute verbleibe ich mit den besten kollegialen Grüßen!
Prof. Dr. Bernward Passlick
Publication History
Article published online:
06 September 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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