TumorDiagnostik & Therapie 2021; 42(06): 424-432
DOI: 10.1055/a-1502-8817
Schwerpunkt Uroonkologische Tumoren

Neue Wege der interdisziplinären Kooperation: ASV bei urologischen Tumoren

Jan Roigas
,
Wolfgang Hölzer
,
Roger Zillmann

Mit der Einführung der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung, kurz ASV, für urologische Tumoren im April 2018 wurde diese neue Versorgungsform auch für die Diagnostik und Therapie von Patienten mit urologischen Tumoren etabliert. Ziel von ASV ist es, die „Lücke“ zwischen ambulanter und stationärer Versorgung zu schließen, interdisziplinär und sektorenübergreifend! Dies gilt insbesondere für komplexe und fortgeschrittene urologische Tumoren, bei denen moderne diagnostische Verfahren und innovative Therapieansätze zur praktischen Umsetzung gelangen sollen.

Die Bedeutung urologischer Karzinomerkrankungen in der Onkologie ist hoch – etwa 20 % aller erstdiagnostizierten Karzinomerkrankungen in Deutschland sind urologisch. Dazu kommt, dass die Therapie dieser Erkrankungen in fortgeschrittenen Stadien in den letzten Jahren hochinnovative Veränderungen erfahren hat und häufig im ambulanten Sektor durchgeführt wird.

Aber wird ASV von den uroonkologisch tätigen Kolleginnen und Kollegen akzeptiert? Bringt ASV wirklich Verbesserungen in der medizinischen Versorgung von Patienten? Wirkt ASV als konkurrierende Versorgungsform gegenüber interdisziplinären Tumorzentren und der Onkologie-Vereinbarung? Die Nuklearmedizin ist ein spezifischer und wichtiger Bestandteil bei der Diagnostik und Therapie urologischer Tumoren. Welche Rolle kann die Nuklearmedizin unter ASV-Bedingungen spielen? Der aktuelle Status von ASV bei urologischen Tumoren, die Probleme wie auch die Chancen werden in diesem Beitrag unter besonderer Berücksichtigung der Nuklearmedizin analysiert.



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Article published online:
29 July 2021

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