MSK – Muskuloskelettale Physiotherapie 2021; 25(03): 101
DOI: 10.1055/a-1499-5214
Editorial

Hands-on versus Hands-off?

Claus Beyerlein
,
Arne Vielitz

Die Debatte Hands-on versus Hands-off wird nun schon einige Jahre geführt und die Frage, die wir uns als Herausgeberteam immer wieder stellen, ist: Ist es denn überhaupt eine Frage? Es gibt viele gute Gründe, sowohl für die eine als auch die andere Form der Therapie, letztlich sollte die Entscheidung nicht von den eigenen Vorlieben abhängen, sondern davon, welche Therapie in dem jeweiligen klinischen Setting die beste für die Patienten ist. Dazu bedarf es eines Evidenz-orientierten Ansatzes. Unserer Wahrnehmung nach wird genau dieser Ansatz in der modernen muskuloskelettalen Therapie verfolgt, ein Mix aus beiden Welten, um Patienten optimal zu betreuen, zu unterstützen und ihnen Verantwortung zu übertragen.

Ist nun Manuelle Therapie (MT) eine andere Bezeichnung für muskuloskelettale Therapie oder eine Ausprägung dieser? Oftmals wirkt es so, als würden die extremen Lager völlig unterschiedliche Interpretationen davon haben, was sie unter den Begriffen verstehen. MT wird meist ausschließlich mit passiven Techniken in Verbindung gebracht. Dass aber MT-Therapeutinnen und -Therapeuten auch mit Bewegung arbeiten, Hands-on & Hands-off nutzen und Aufklärung ein wichtiges Standbein der modernen MT ist, scheint wenig Beachtung zu finden.

Für diese Ausgabe konnten wir Prof. em. Dr. Gwendolen Jull und Prof. Dr. Chad Cook gewinnen. Sie reflektieren die Veränderung der vergangenen Jahre, werfen einen Blick auf die Gegenwart und geben Vorschläge für die Zukunft. Beide nehmen unterschiedliche Blickwinkel ein und steuern wichtige Informationen zu der Debatte bei. Den 3. Teil des Schwerpunktes bilden diesmal 5 Statements. Wir haben die Organisationen, die in Deutschland eine OMPT-Weiterbildung nach IFOMPT-Standard anbieten, gebeten, Fragen zu beantworten und ihren Standpunkt zur modernen muskuloskelettalen Therapie darzulegen.

Wo Sie, liebe Leserinnen und Leser, stehen, wissen wir nicht, aber wir würden uns sehr freuen, mit Ihnen in einen Dialog zu treten. Ein Anfang soll dieses Heft machen. Über Kommentare von Ihnen würden wir uns freuen! Ob ein kurzes Statement oder einen Leserbrief, gern können Sie uns Ihre ergänzenden Gedanken oder möglicherweise konträren Sichtweisen schreiben. In Rücksprache mit Ihnen möchten wir diese dann gern im nächsten Heft veröffentlichen, um die Debatte weiterzuführen.

Und „last, but not least“: Herzlich Willkommen an Bord der MSK, Sebastian Löscher! Sebastian vervollständigt seit einigen Wochen die Herausgeber-Crew. Wir freuen uns, ihn im Team zu haben!

Herzliche Grüße,
Dr. Claus Beyerlein und Arne Vielitz

WILLKOMMEN CPTE-ARTIKEL/ADIEU REFRESHER

Ab diesem Jahr wird es endlich möglich sein, für das Lesen von bestimmten Artikeln Fortbildungspunkte zu erhalten. Der erste dieser CPTE-Artikel (CPTE = Continuing Physiotherapy Education) wird in einer der kommenden Ausgaben der MSK erscheinen. Damit es nicht zu Verwirrung kommt, welche Artikel sich dafür eignen, Fortbildungspunkte zu sammeln, haben wir entschieden, nur noch im Rahmen der CPTE-Artikel Fragen zu stellen. Daher gibt es ab dieser Ausgabe keine Refresher-Fragen mehr. In der nächsten Ausgabe der MSK erfahren Sie mehr dazu!

Joachim Schwarz



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
19. Juli 2021

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