Neuroradiologie Scan 2022; 12(01): 1
DOI: 10.1055/a-1462-1847
Editorial

Neuroradiologie Scan: Expertenwissen für Radiologieprofis

Michael Forsting
,
Olav Jansen

Liebe Leserinnen und Leser,

das erste Heft von Neuroradiologie Scan im Jahr 2022 liegt vor Ihnen. Wer hätte sich je vorstellen können, dass die Welt seit jetzt zwei Jahren von einer Pandemie beherrscht wird. Und obwohl Impfstoffe in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit entwickelt wurden, kommt irgendwo auf der Welt immer wieder eine neue Variante hervor und wir denken schon wieder über einen Lockdown nach. Und in diesen fast Kongress-freien Zeiten ist Fortbildung mit „konservativen“ Zeitschriften wieder viel wichtiger geworden. Und Sie schätzen unser Format mit einer Extraktion von neuestem Wissen aus den unterschiedlichen Gebieten der Neuroradiologie schon seit vielen Jahren.

In diesem Heft gibt es wieder zwei Fortbildungsarbeiten:

Die erste Arbeit des Münchner Autorenteams Frau Dr. Maaß, Frau Dr. Palleis und Herr Professor Levin beschäftigt sich mit dem Spektrum der atypischen Parkinson-Syndrome im Alltag. Vom atypischen Parkinson-Syndrom spricht man – cum grano salis – immer dann, wenn die hypokinetisch-rigide Symptomatik nicht auf Levodopa reagiert. Also, eine einfache Definition. Und immer dann sollte bei diesen Patienten*innen immer ein MRT des Schädels durchgeführt werden! Und dann kann man bei einigen dieser atypischen Parkinson-Syndrome Diagnosen wie die Multisystematrophie oder progressive supranukleäre Blickparesen stellen. Selten kann man auch bei der kortikobasalen Degeneration Auffälligkeiten im MRT erkennen. Die Autoren*innen beschreiben sehr schön die zusätzlichen diagnostischen Kriterien – nicht nur die Radiologie – und erläutern die unterschiedlichen therapeutischen Ansätze. Für alle, der in ihrem Alltag häufiger Patienten*innen mit einem atypischen Parkinson-Syndrom untersuchen, wird diese Arbeit eine große Hilfe sein.

Die zweite Übersichtsarbeit ist hochaktuell (s. oben zur Pandemie): Sie beschäftigt sich mit den neurologischen Komplikationen der COVID-19-Infektion. Frau Dr. Gülke und Herr Professor Gerloff aus Hamburg fassen in einer exzellenten Übersichtsarbeit – illustriert mit sehr guten Fallbespielen – zusammen, was an neurologischen Komplikationen bei dieser Infektion zu erwarten sind. Alle Beispiele sind auch illustriert mit CT- und/oder MR-Bildern. Ich kann Ihnen diese Arbeit nur sehr ans Herz legen. Aktueller geht es nicht und wir als Radiologen*innen sind auch oder gerade bei COVID-19 gefragt.

Insgesamt hoffen wir wieder, dass es Ihnen Spaß macht, in der Zeitschrift zu blättern und dass Sie für Ihren Alltag nützliche Informationen bekommen. Wenn das nicht der Fall sein sollte, lassen Sie es uns wissen. Bitte schreiben Sie uns gerne unter nrs@thieme.de oder melden Sie sich direkt bei Herausgebern und Verlag, wenn Sie Anregungen oder Kritik, Themenvorschläge oder gute Abbildungen für ein Poster haben. Olav Jansen und ich sind offen für Ihre Ideen und wollen, dass die Zeitschrift noch näher an Ihre Leser*innen rückt. Schreiben Sie uns daher gerne auch persönlich an.

Und ich wünsche uns, dass in diesem Jahr auch wieder Präsenz-Fortbildungen stattfinden können. Neuroradiologie Scan ist eine großartige Zeitschrift, aber wir wollen nicht schon wieder ein Jahr auf das Wiedersehen mit den vielen Kollegen*innen verzichten.

In diesem Sinne, mit vielen Grüßen aus Essen und Kiel, Ihre Herausgeber

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Michael Forsting
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Olav Jansen

Prof. Dr. Michael Forsting, Direktor des Instituts für Diagnostische
und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinik Essen

Prof. Dr. Olav Jansen, Direktor der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
24. Februar 2022

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