Krankenhaushygiene up2date 2022; 17(01): 21-34
DOI: 10.1055/a-1398-5054
Präventionsmaßnahmen

Hautantiseptik

Günter Kampf
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Die antiseptische Behandlung der Haut von Patienten ist ein Standardverfahren zur Prävention postoperativer Wundinfektionen sowie Katheter-assoziierter Septikämien. Die Zusammensetzung der Hautantiseptika variiert erheblich, der erwartbare gesundheitliche Patientennutzen ist unterschiedlich gut belegt.

Kernaussagen
  • Die Kombination aus Alkohol und CHG ist mit der niedrigsten Inzidenz postoperativer Wundinfektionen assoziiert, wässriges PVP-Iod hingegen mit der höchsten.

  • Durch die Hautantiseptik mit Alkohol und CHG kann im Vergleich zu PVP-Iod die Rate Katheter-assoziierter Blutstrominfektionen reduziert werden.

  • Alternativ kann die farblose Kombination aus Alkohol und 0,1 % OCT in Betracht gezogen werden. Der mögliche gesundheitliche Nutzen für den Patienten ist jedoch nicht belegt.

  • Nicht alle Hersteller bieten die jeweils gleichen Rezepturen als farblose und gefärbte Lösungen an, sodass die Auswahl von gefärbten Präparaten auf Basis von Alkohol und CHG sehr begrenzt ist.

  • Reine alkoholische Hautantiseptika oder solche mit sehr geringen Konzentrationen weiterer biozider Wirkstoffe wie Benzalkoniumchlorid sind zur Prävention Katheter-assoziierter Septikämien keine erste Wahl.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
22. Februar 2022

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