Neuroradiologie Scan 2021; 11(01): 22
DOI: 10.1055/a-1398-4846
Aktuell
Entzündung

Bei COVID-19 präsentieren sich Schlaganfälle anders

Von der Symptomlosigkeit bis zum Multiorganversagen, SARS-CoV2-Infektionen sind vielgestaltig und stellen diagnostisch eine besondere Herausforderung dar. Die bei schweren Verläufen beobachtete Hyperkoagulabilität begünstigt thromboembolische Ereignisse, so auch zerebrale Infarkte. In die retrospektive Fallserie nahm die Arbeitsgruppe um Katz 86 Patienten auf, die an COVID-19 erkrankt waren und einen Schlaganfall erlitten. Verglichen mit Kontrollen ohne COVID-19 unterschieden sich die klinischen Manifestationen und die Bildgebung.

Fazit

COVID-19 war mit einem Schlaganfallrisiko von 0,8 % assoziiert, stellte einen unabhängigen Risikofaktor dar und zusätzliche zerebrale Infarkte erhöhten die Mortalitätswahrscheinlichkeit erheblich. Die fehlende zerebrovaskuläre Vorgeschichte und Koagulopathie erklärten, laut den Autoren, den pathophysiologischen Zusammenhang von Infektion und Schlaganfällen am ehesten. Die Überrepräsentation ethnischer Minderheiten könne Ausdruck einer gesteigerten COVID-19-Prävalenz, ungünstiger Risikofaktoren, eines schlechteren Zugangs zu medizinischer Versorgung, sozioökonomischer Nachteile und genetischer Unterschiede sein.



Publication History

Article published online:
07 April 2021

© 2021. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany