Krankenhaushygiene up2date 2021; 16(03): 242-243
DOI: 10.1055/a-1386-2828
Studienreferate

Mehr Blutstrominfektionen bei kritisch kranken COVID 19-Patienten

Nosokomiale Infektionen spielen auch bei der Behandlung von COVID 19-Patienten eine bedeutende Rolle. Buetti et al. untersuchten in einer prospektiven Matched-Case-Studie die Inzidenz von Blutstrominfektionen (BSI) bei COVID 19-Patienten im Vergleich zu einer vergleichbaren Kohorte von Intensivpatienten ohne COVID 19. Als nosokomial galten dabei positive Blutkulturergebnisse bei Abnahmen später als 48 Stunden nach Aufnahme auf die Intensivstation.

Fazit

Die Autoren betonen, dass besonders bei länger auf der Intensivstation behandelten COVID 19-Patienten mit einer erhöhten Inzidenz von BSI zu rechnen ist, insbesondere wenn eine Behandlung mit monoklonalen Interleukin 6-Antikörpern (Tocilizumab) oder Interleukin-1-Rezeptorantagonisten (z. B. Anakinra) durchgeführt wird.Sie spekulieren über verschiedene mögliche Ursachen der erhöhten BSI-Inzidenz z. B. durch COVID-assoziierte Endothelschäden, Störungen der Darmmukosa und vermehrte Translokation oder eine erworbene Immunsuppression in bestimmten Krankheitsphasen.



Publication History

Article published online:
14 September 2021

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