ZUSAMMENFASSUNG
In der SARS-CoV-2-Pandemie sind Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen und hierbei
besonders chronische Dialysepatienten einem hohen Infektionsrisiko und im Falle einer
Infektion mit Abstand dem höchsten Mortalitätsrisiko aller prädisponierenden Erkrankungen
ausgesetzt. Ambulante Dialyseeinrichtungen erbringen dabei den Großteil der Versorgung
dieser Patienten in Deutschland mit der lebensnotwendigen Nierenersatztherapie. Die
Pandemie stellt diese Zentren vor enorme medizinische und organisatorische Herausforderungen.
Insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege können sich dem direkten
Kontakt mit den Patienten und damit auch potenziellen Infektionsquellen nicht entziehen.
Neben der erst spät im Laufe der Pandemie in ausreichender Menge zur Verfügung stehenden
Schutzausrüstung enttäuschte und frustrierte viele Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte
in diesen Zentren die Nichtberücksichtigung in einer prioritären Impfgruppe – sowohl
von Mitarbeitern als auch Patienten – und die konsequente Verweigerung vonseiten des
Bundesgesundheitsministeriums, auch diese Pflegekräfte bei der Ausschüttung eines
Corona-Bonus miteinzubeziehen. Im Folgenden sind die Erfahrungen und der Umgang mit
der SARS-CoV-2-Pandemie in der ambulanten Dialyse am Beispiel einer großen überörtlichen
nephrologischen Praxis dargestellt.