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DOI: 10.1055/a-1385-3258
Instabile atlanto-okzipitale Dissoziationsverletzung nach Niedrigrasanztrauma bei geriatrischen Patienten
Unstable atlanto-occipital dislocation after low-energy trauma in geriatric patients
Zusammenfassung
Die atlanto-okzipitale Dissoziation (AOD) ist typischer Weise die Folge eines „High-energy-Traumas“ der oberen Halswirbelsäule. In Kombination mit einer Hirnstammbeteiligung ist diese Verletzung nicht mit dem Leben vereinbar. Bei älteren Patienten kann diese seltene Verletzung dagegen auch als Folge von „Low-energy-Traumata“ mit Sturz auf das Gesicht oder den Hinterkopf vorkommen. Die operative Versorgung sollte aus unserer Sicht, bei unauffälligem neurologischem Status des Patienten, als früh-elektiver Eingriff von einem erfahrenen Wirbelsäulenchirurgen durchgeführt werden. Eine Notfallindikation ist bei Vorhandensein eines neurologischen Defizits gegeben.
Wir berichten über zwei atlanto-okzipitale Dissoziationsverletzungen bei geriatrischen Patienten nach Niedrigrasanztrauma. In beiden Fällen zeigte sich eine AOD (Traynelis III) mit Abscherfrakturen der Okzipitalkondylen (Jeanneret IV). Beide Patienten hatten kein neurologisches Defizit. Nach geschlossener Reposition unter Bildwandlerkontrolle erfolgte eine okzipito-zervikale Instrumentation mit Okziputplatte und Schrauben-Stab-System. Beide Patienten konnten ohne neurologisches Defizit in die geriatrische Rehabilitation entlassen werden.
Publication History
Article published online:
15 July 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
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