Zusammenfassung
Auch nach Jahrzehnten intensiver grundlagenwissenschaftlicher und klinischer
Forschungsbemühungen können nicht alle Fragestellungen, die sich bei der Diagnosestellung
und
Behandlung von Vorhofflimmern stellen, abschließend beantwortet werden. Das Konzept
der
atrialen Kardiomyopathie unterstreicht, dass es sich bei Vorhofflimmern um keine einheitliche
Krankheitsentität handelt, sondern um einen Prozess, dem eine Vielzahl unterschiedlicher
Ursachen und Mechanismen zugrunde liegt. Noch nicht abschließend geklärt bleibt die
hieraus
resultierende klinische Konsequenz. Neue Studienergebnisse weisen auf einen ausgeprägten
klinischen Benefit von rhythmuskontrollierenden Therapiestrategien, sowohl bei neu
diagnostiziertem paroxysmalem Vorhofflimmern als auch bei Herzinsuffizienzpatienten
mit
Vorhofflimmern, hin und stellen damit erneut die Frage, ob Rhythmuskontrolle Frequenzkontrolle
vorzuziehen ist.
Abstract
Even after decades of extensive basic science and clinical research, not all of the
questions that arise in the diagnosis and treatment of atrial fibrillation can be
answered.
The concept of atrial cardiomyopathy underlines the fact that atrial fibrillation
is not a
uniform disease entity, but a process that is based on a multitude of different
pathophysiological processes. However, the resulting clinical consequences have not
yet been
conclusively clarified. New study results point towards a pronounced clinical benefit
of
rhythm control therapy strategies both in newly diagnosed paroxysmal atrial fibrillation
and
in heart failure patients with atrial fibrillation and thus once again raise the question
of
whether rhythm control might be preferable to frequency control.
Schlüsselwörter
Antiarrhythmika - Evidenzlücken - Vorhofflimmern - atriale Kardiomyopathie
Keywords
antiarrhythmic treatment - atrial cardiomyopathy - atrial fibrillation - gaps in evidence