Zentralbl Chir 2021; 146(02): 148-151
DOI: 10.1055/a-1367-8490
Aktuelle Chirurgie

„Liquid Biopsy – Stellenwert in der gastrointestinalen Onkologie“

Christoph Kahlert
1   Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Deutschland
,
Franziska Baenke
1   Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Deutschland
,
Gunnar Folprecht
2   Universitätskrebszentrum/Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Deutschland
,
Jürgen Weitz
1   Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Deutschland
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Einleitung

Tumorbiopsien sind ein integrativer Bestandteil bei der Diagnosestellung und Therapieentscheidung von gastrointestinalen Karzinomen. Dabei sind häufig invasive Techniken erforderlich, die für den Patienten eine hohe Belastung darstellen können. Zudem bergen sie auch ein potenzielles Komplikationsrisiko und können bei falsch negativen Resultaten aufgrund einer Fehlpunktion zu Fehlentscheidungen führen. Aus diesem Grund sind Biopsien aus leicht zugänglichen Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin oder Speichel („liquid biopsies“) in den Fokus der translationalen Forschung gerückt. „Liquid biopsies“ haben gegenüber Biopsien aus dem soliden Tumor den Vorteil, dass die Probengewinnung deutlich weniger belastend für den Patienten ist. Zudem sind sie möglicherweise repräsentativer für eine systemische Tumorerkrankung als einzelne Gewebebiopsien, die nur einen geringfügigen Anteil der Zellen eines Tumors enthalten ([Abb. 1]). So können aus „liquid biopsies“ deutlich umfassendere Informationen über das onkologische Repertoire gewonnen werden. Darüber hinaus ermöglichen „liquid biopsies“ die minimalinvasive Sammlung von longitudinalen Proben. So lässt sich möglicherweise deutlich einfacher die tumorbiologische Dynamik während des Krankheitsverlaufs beobachten und entsprechend gezielt behandeln.



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Article published online:
13 April 2021

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