Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2021; 49(04): 292-293
DOI: 10.1055/a-1354-0896
Verbandsnachrichten

Mitteilungen der DVG

Onlinetagung der DVG-Fachgruppe „Tierseuchen“

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Prof. Dr. Martin Beer berichtete zur Empfänglichkeit verschiedener Tierarten für SARS-CoV-2. (Quelle: © DVG.)

Am 26. und 27. Mai fand die Tagung der DVG-Fachgruppe „Tierseuchen“ als Onlinetagung statt. Fachgruppen- und Tagungsleiter Prof. Dr. Hans-Joachim Bätza (ehemals Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Bonn) freute sich, über 500 Teilnehmer begrüßen zu dürfen – deutlich mehr als bei Präsenztagungen. Auch der Präsident der DVG, Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Kramer (Gießen), sprach Grußworte.

Die Tagung gliederte sich in mehrere Blöcke. Im Block „Durchführungsrecht zum EU-Tiergesundheitsrechtsakt und dessen nationale Durchführung“ stellten die Referenten aktuelle Entwicklungen im Tiergesundheitsrecht u. a. zur Prävention und Bekämpfung sowie zur Überwachung und zu Tilgungsprogrammen gelisteter Tierseuchen, zu Vorschriften für Aquakulturbetriebe und die Verbringung von Landtieren, Bruteiern und Zuchtmaterial innerhalb der EU dar.

Bei dem Thema „Aktuelles zur Tierseuchenbekämpfung“ ging es um porzine Circoviren sowie das Schwein als „mixing vessel“ für Influenzaviren, die eine weltweit verbreitete Präsenz in den Schweinepopulationen zeigen. Die Infektion von Schweinen mit porzinen, aviären und humanen Influenza-A-Viren birgt das Risiko einer zoonotischen Übertragung vom Schwein auf den Menschen. Auch die Afrikanische Schweinepest (ASP) wurde thematisiert. Die aktuelle Situation und die ASP-Diagnostik aus Sicht des Nationalen Referenzlabors sowie eines betroffenen Landeslabors wurden dargestellt, ebenso wie der aktuelle Stand bei der Impfstoffentwicklung.

Die Vorträge im Block „Geflügel“ befassten sich mit dem „genetischen Fingerabdruck“ der Gefügelpestausbrüche in Deutschland und mit der Herausforderung, die die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Influenzaviren darstellt.

Die derzeitige weltweite Coronavirus-Pandemie wurde auf der Tierseuchentagung im Block „Emerging Zoonoses“ aufgegriffen und die Empfänglichkeit von Tieren für SARS-CoV-2 dargestellt. So zeigen Rinder eine sehr geringe Empfänglichkeit, während sich Hühner und Schweine nicht infizieren ließen. Hunde sind zwar empfänglich, erkranken jedoch nicht oder nur leicht. Katzen sind hochempfänglich und können klinisch erkranken. Insbesondere Nerze zeigen sich hochempfindlich und schwere klinische Symptome sind möglich.

Im Rahmen der Tagung fand auch die Versammlung der Fachgruppe „Tierseuchen“ statt. Turnusgemäß stand die Wahl eines neuen Fachgruppenvorstands auf der Tagesordnung. Prof. Bätza, engagierter Leiter der Fachgruppe seit 2005, stand für eine erneute Wahl nicht zur Verfügung. Er schlug Dr. Herbert Weinandy (Bonn) vor, der im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Referat Tiergesundheit, tätig und seit vielen Jahren geschätzter Referent auf den Tierseuchentagungen ist. Dr. Weinandy wurde einstimmig zum neuen Leiter gewählt. Prof. Dr. Martin Beer (Greifswald-Insel Riems) wurde als stellvertretender Leiter bestätigt.

Wer nicht an der Tagung teilnehmen konnte, aber Interesse an den Präsentationen hat, kann eine CD mit pdf-Dateien der Präsentationen für 7,50 € zzgl. 3,00 € für Verpackung und Versand in der DVG-Geschäftsstelle bestellen (E-Mail: info@dvg.de).

Dr. Marion Selig
DVG-Geschäftsstelle



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Article published online:
23 August 2021

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