Handchir Mikrochir Plast Chir 2021; 53(06): 517
DOI: 10.1055/a-1349-8365
Editorial

„Cutting Edge of Science“ in der Plastischen Chirurgie

The “Cutting Edge of Science” in Plastic Surgery
Riccardo E. Giunta

Liebe Leserinnen und Leser,

im vergangenen Jahr hat die Zeitschrift erstmals mit 1,018 einen Impact-Faktor größer 1 erreicht und damit einen Meilenstein übersprungen. Dieser berechnet sich aus 111 Zitationen in 2020 von Arbeiten aus den Jahren 2018 und 2019 dividiert durch die Anzahl der publizierten Arbeiten in diesen beiden Jahren (109). Dies mag für viele auf den ersten Blick wenig Relevanz haben, aber dennoch ist der Impact-Faktor auch ein Maß für die Aktualität und Relevanz einer Zeitschrift im Fachgebiet.

Zunächst steigt mit einem höheren Impact-Faktor natürlich der akademische Wert der Zeitschrift, was beispielsweise bei der Bewertung von Habilitationen oder bei der Vergabe von Professuren in unserem Fachgebiet eine wichtige Rolle spielt. Darüber hinaus werden an fast allen Universitäten leistungsorientierte Mittel (LOM) auch nach dem kumulativen Impact-Fakor einer Abteilung vergeben. Mit einem höheren Impact-Faktor steht also mehr Forschungsgeld an den Abteilungen zur Verfügung, die in der HaMiPla publizieren, was wiederum die Plastische Chirurgie langfristig stärken wird.

Gleichzeitig ist der Impact-Faktor auch ein indirektes Maß für die aktuelle Bedeutung einer Zeitschrift, den neuesten Stand der Wissenschaft, den „Cutting Edge of Science“, in einem Fachgebiet zu vermitteln. Aktuelles Beispiel hierfür ist die Covid-19-Pandemie: Der Bedarf an relevanter Information für die Plastische Chirurgie hat zu ungewöhnlich vielen Zitationen der HaMiPla geführt: Die ersten 3 top zitierten Arbeiten der Jahre 2019 und 2020 beschäftigen sich mit diesem Thema und erreichen zusammen 41 Zitationen (Stand November 2021). Wie hoch der wissenschaftliche „Impact“ ist, zeigt sich, wenn man die top zitierten Arbeiten der letzten 5 Jahre von 2016 bis 2020 vergleicht, die ebenfalls von einer Covid-19-Arbeit aus 2020 angeführt werden, die gegenwärtig innerhalb von 18 Monaten 23 Zitationen erreicht hat. Hier hat die HaMiPla offenbar wichtige aktuelle Informationen kurzfristig weitergeben können.

Betrachtet man den Online Access auf der Webseite als alternatives und kurzfristigeres Maß der Attraktivität einer Zeitschrift, so sind vor allem Konsensusarbeiten der verschiedenen nationalen und internationalen Gesellschaften attraktiv. Diese gemeinsam z. B. mit der European Society of Plastic, Reconstructive and Aesthetic Surgery (ESPRAS) oder mit der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Mikrochirurgie (DAM) im Bereich Plastische Chirurgie langfristig abgestimmte Strategie zahlt sich hier aus: 3 von den 5 der 2020 am häufigsten aufgerufenen Arbeiten der Plastischen Chirurgie waren Konsensuspaper dieser Art. Jährlich werden diese Arbeiten mit dem meisten Online Access mit dem HAMIPLA BEST PAPER AWARD ausgezeichnet, der in diesem Jahr in Potsdam für die Plastische Chirurgie und in Münster für die Handchirurgie an insgesamt 10 Preisträger verliehen wurde.

Liebe Leserinnen und Leser,

für eine Zeitschrift ist es wichtig, relevante wissenschaftliche Informationen zeitnah der „Scientific Community“ eines Fachgebiets zugänglich zu machen und damit nicht nur wissenschaftlichen Austausch, sondern damit auch die Patientenversorgung durch neueste Erkenntnisse zu verbessern. Insgesamt sind wir hier alle gemeinsam auf einem sehr guten Weg . Allen Autoren und Gutachtern sei an dieser Stelle nochmals ausdrücklich für ihren Beitrag gedankt. Möge auch die hier aktuelle Ausgabe mit den Schwerpunktthemen „Periphere Nervenchirurgie“, „Patientenzufriedenheit bei Transsexualismus“ und mit dem „DAM Konsensus Sternumosteomyelitis“ für Sie persönlich dazu beitragen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen geruhsame Weihnachtstage und alles Gute für das neue Jahr 2022.

München, im November 2021

Riccardo Giunta



Publication History

Article published online:
07 December 2021

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