OP-Management up2date 2021; 1(01): 87-105
DOI: 10.1055/a-1325-7371
Qualitätssicherung und Risikomanagement

Value-based Healthcare – Gesundheitsversorgung neu denken

Claudia Hartmann
,
Alexander Obbarius
,
Hannah Haneke
,
Christoph Paul Klapproth
,
Matthias Rose

Weltweit kämpfen Gesundheitssysteme mit steigenden Kosten und ungleicher Qualität in der Versorgung – eine Entwicklung, die sich unter anderem durch eine alternde Gesellschaft sowie neuartige und kostenintensive Therapien in Zukunft noch weiter verschärfen wird. Versuche der Politik, diesen Herausforderungen zu begegnen, haben bislang zu keiner nachhaltigen Veränderung geführt. Eine Gestaltung der Gesundheitssysteme im Sinne des „Value-based Healthcare“-Konzeptes könnte eine Lösung sein.

Kernaussagen
  • Value-based Healthcare (VBHC) nach Porter und Teisberg ist ein Ansatz zur Umstrukturierung des Gesundheitssystems hin zu einem patientenzentrierten System und einem Wettbewerb um Qualität in der Versorgung.

  • Der Value in VBHC wird definiert als Verhältnis des Nutzens einer Behandlung für den Patienten (Outcome) zu den dafür eingesetzten Kosten und Aufwänden.

  • Patient-Reported-Outcomes (PROs) sind ein zentrales Element für die Nutzenbewertung einer Behandlung. Sie beschreiben alle Merkmale, die in Bezug auf die individuelle Gesundheit von Patient*innen angeben werden.

  • PROs sind nur wenig standardisiert. Die Werte zweier unterschiedlicher Instrumente, welche das gleiche Konstrukt messen, sind häufig nicht direkt vergleichbar. Es gibt daher verschiedene Ansätze, um einen Standard zu etablieren (z. B. ICHOM [International Consortium for Health Outcomes Measurement], PROMIS [Patient-Reported Outcomes Measurement Information System]) oder eine Vergleichbarkeit zu generieren (Common Metric).

  • Für gesundheitsökonomische Analysen werden präferenzbasierte PROs genutzt, welche zusätzlich zu deskriptiven PROs noch eine Bewertung der verschiedenen Gesundheitszustände ermöglichen.



Publication History

Article published online:
29 March 2021

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