Neonatologie Scan 2021; 10(02): 144-145
DOI: 10.1055/a-1314-1291
Aktuell
Zentralnervensystem

Morphin und zerebrale Aktivität bei Frühgeborenen

Extrem Frühgeborene haben inzwischen deutlich höhere Überlebenschancen als noch vor 10 Jahren. Neurologische Langzeitschäden bleiben jedoch weiterhin ein Problem. Wie sich mithilfe des amplitudenintegrierten EEG (aEEG) zeigen ließ, geht eine herabgesetzte zerebrale Aktivität kurz nach der Geburt mit neurologischen Langzeitschäden einher. Welche Rolle dabei die Gabe von Morphium spielt, das Frühgeborene häufig erhalten, ist unklar.

Fazit

Wie diese Daten zeigen, verringert sich die zerebrale Aktivität nach Morphinapplikation bei extrem Frühgeborenen sehr rasch und anhaltend. Vor dem Hintergrund der negativen Einflüsse von Morphium und anderen Sedativa sollten Frühgeborene möglichst verstärkt mit nicht-pharmakologischen Maßnahmen behandelt werden, empfehlen die Autoren. Zudem kann die Echtzeit-Auswertung des aEEG wohl dazu beitragen, den Einsatz von Morphium genauer zu überwachen und zu steuern, so die Autoren.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
20. Mai 2021

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