Zusammenfassung
Einleitung Minimalinvasive und narbensparende Operationsmethoden gehen in der plastischen Brustchirurgie
in Bezug auf die mit der Narbenbildung und Narbensichtbarkeit einhergehende Ästhetik
meist mit deutlichen Vorteilen einher. Zudem werden auch Vorteile hinsichtlich Heilung
und Erholungszeit beobachtet, weswegen narbensparende Techniken bei der Brustverkleinerung
und Mastopexie bereits lange etabliert und gefragt sind. Moderne Weiterentwicklungen
von Silikonimplantaten und neue, angepasste chirurgische Techniken können es nun ermöglichen,
minimalinvasive und narbensparende Techniken auch bei der Brustvergrößerung mit ähnlichen
Vorteilen anzuwenden.
Methode In eine retrospektive Studie wurden 252 Patientinnen eingeschlossen, bei welchen
in einen Zeitraum von zwei Jahren eine narbensparende Brustvergrößerung über einen
inframammären Zugang durchgeführt wurde. Erfasst wurden die Implanttalage, die Größe,
die Form und etwaige postoperative Komplikationen. Darüber hinaus wurden alle Patienten
anhand des Breast-Q-Fragebogens (Augmentationsmodul) zu ihren Erfahrungen vor und
ein Jahr nach der Operation befragt. Der Schwerpunkt lag hierbei auf dem Selbstwertgefühl
(prä- und postoperativ) und der Zufriedenheit mit dem Ergebnis einer Brustvergrößerung
unter besonderer Berücksichtigung der Narbe.
Ergebnisse Die Bewertung des Operationsergebnisses und der Narbe war durchweg positiv. Es gab
keine Komplikationen hinsichtlich des chirurgischen Zugangs, der Narbe oder des Implantats.
Alle Patientinnen wiesen auf der Breast-Q-Skala von 0–100 eine signifikante Steigerung
der Lebensqualität (Psychischen Wohlbefindens: 44 auf 77) auf und waren mit dem Ergebnis
der Brustvergrößerung (Zufriedenheit mit den Brüsten: 28 auf 80; Zufriedenheit mit
dem Ergebnis: 89 von 100) unter Berücksichtigung der Narbe zufrieden.
Schlussfolgerung Die narbensparende (Minimal-Scar) Brustvergrößerung erfordert zwar einen größeren
technischen Aufwand und operative Erfahrung, die Ergebnisse sind jedoch sowohl klinisch
als auch psychologisch durchweg positiv und vielversprechend.
Abstract
Introduction In plastic breast surgery minimal scar techniques are usually associated with some
advantages in terms of the aesthetics associated with scar formation and scar visibility.
They can also bring benefits in terms of healing and recovery time, which is why minimal
scar techniques for breast reduction and mastopexy have long been established. Modern
implants and new, adapted surgical techniques enable it now to use minimal scar techniques
for breast augmentation with similar advantages.
Method 252 patients were included in a retrospective study, which underwent a minimal scar
breast augmentation via an inframammary approach over a period of two years. The investigations
included the location, the size, the shape and any postoperative complications. In
addition, all patients were interviewed about their experiences before and one year
after the operation using the Breast-Q Questionnaire (Augmentation Module). The focus
was on self-esteem (pre- and postoperative) and satisfaction with the outcome of breast
augmentation involving the scar.
Results The assessment of the surgical outcome and the scar were consistently positive. There
were no complications with regard to surgical access, the scar or the implant. All
patients showed a significant increase in quality of life on the Breast-Q scale from
0–100 (psychological well-being: 44 to 77) and were satisfied with the outcome of
breast enlargement (satisfaction with the breasts: 28 to 80; satisfaction with the
result: 89 out of 100) involving the scar.
Conclusion Minimal scar breast augmentation requires greater technical effort and operative
experience. However, the results are consistently positive and promising, both clinically
and psychologically.
Schlüsselwörter
Brustvergrößerung - narbensparende Technik - Brustimplantat - Breast-Q
Key words
Breast augmentation - minimal scar technique - breast implant - Breast-Q