Frauenheilkunde up2date 2021; 15(03): 243-254
DOI: 10.1055/a-1305-0115
Interdisziplinäre Themen

Mammakarzinom beim Mann

Caroline Preuß
,
Marius Wunderle
,
Carolin C. Hack
,
Matthias W. Beckmann
,
Evelyn Wenkel
,
Sebastian Jud
,
Felix Heindl
Preview

Das Mammakarzinom des Mannes ist für viele Behandler und Laien ein unbekanntes Feld. Der Patient wird oft bei unterschiedlichen Ärzten vorstellig, bevor die richtige Diagnose gestellt wird – dann häufig zu spät. Der folgende Artikel soll diese Erkrankung in den Fokus rücken und Risikofaktoren, Einleitung der Diagnostik und Therapie aufzeigen. Im beginnenden Zeitalter der molekularen Medizin soll zudem ein Blick auf die Genetik geworfen werden.

Kernaussagen
  • Prävention: gesunder Lifestyle (z. B. Vermeidung von Übergewicht, körperliche Aktivität, gesunde Ernährung, Nikotin- und Alkoholkarenz etc.).

  • Suspekte Hautbefunde und/oder Herdbefunde der Brust des Mannes müssen ernst genommen werden und die Patienten in ein zertifiziertes Brustzentrum zur weiteren Diagnostik überwiesen werden.

  • Mammasonografie und Mammografie sind die Diagnostik der Wahl.

  • Die Prognose der Brustkrebserkrankung des Mannes ist schlechter als die der Frauen.

  • Es stehen eine Vielzahl an medikamentösen Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Einige sind jedoch nur als Off-Label-Use anzuwenden, da eine Zulassung beim Mann fehlt.

  • Bei positiver Familienanamnese für das Mammakarzinom und/oder Ovarialkarzinom erfolgt die Beratung und Testung gemäß den Kriterien des Deutschen Konsortiums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs.

  • Die Nachsorge erfolgt gemäß der S3-Leitlinie zum Mammakarzinom.



Publication History

Article published online:
11 June 2021

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